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Kordel
Römisches Bergwerk und Steinbruch (1)
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Beschreibung
Lage:
Rund 1700 m nördlich der Kirche von Butzweiler am Hang des Butzerbachtales.

Beschreibung:
Oberhalb des Butzerbachtales beobachtet man im Bereich der "Pützlöcher" umfangreiche Spuren einer von der Antike bis in die Neuzeit reichenden Erz- und Steingewinnung. Auf eine Erzgewinnung der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. gehen mehr als neun, bis zu 18 m tiefe brunnenartige Schächte zurück, bei denen es sich nach heutigen Erkenntnissen primär um Mutungsschächte handelte. Teilweise sind diese Schächte durch jüngere Stollen des 18. und 19. Jahrhunderts miteinander verbunden. Anhaltspunkte liefern dafür neben der Jahreszahl 1781 über dem Stolleneingang verschiedene auf jüngere Sprengungen zurückzuführende Bohrlochpfeifen. Offenbar war die Erzausbeute schon in römischer Zeit relativ gering - das kupferhaltige Gestein (Kupferlasur und Malachit) liegt in schmalen schwartenartigen Schichten -, so daß man schon in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts die Erzgewinnung zugunsten eines Steinbruchs aufgab. Zahlreiche Schrotgräben, Keil- und Hebellöcher vorbereiteter Quader sowie stufenförmig abgearbeitete Steilwände lassen einen regen Steinbruchbetrieb erkennen. An den Sichtflächen und Trenngräben ist eine gleichmäßig angeordnete Scharrur nebeneinandergesetzter Spitzhiebe zu sehen, die mit zunehmender Tiefe wachsende Radien erreichen und die charakteristische bogenförmige Musterung ergeben. Teilweise tragen die Quader, die sich in allen Fertigungsstadien befinden, noch Markierungen oder Zahlen (IV, V). Oberhalb vom Stolleneingang lesen wir MARCI, vielleicht den Namen des Steinbruchbesitzers oder Pächters, den wir auch auf zahlreichen Quader der Porta Nigra wiederfinden, so daß auch von hier Quader zum Bau des bekanntesten Trierer Bauwerks geliefert worden sein könnten. Leider setzte in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts die Steingewinnung wieder ein, bei der viele antike Abbauspuren, ja selbst noch in den 30er Jahren unseres Jahrhunderts eine römische Inschrift, beseitigt wurden.

Gilles

siehe auch:
http://www.heimatverein-butzweiler.de/


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2545660
H_gk: 5521000
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Archäologie zwischen Hunsrück und Eifel - Führer zu den Ausgrabungsstätten des Rheinischen Landesmuseums Trier. 1999. ISBN 3-923319-43-6 (Schriftenreihe des RLM Trier Nr. 15).

Bild-Quelle
© Rheinisches Landesmuseum Trier. 1999 / http://www.heimatverein-butzweiler.de/

Karten-Quelle
ATKIS, DTK25-V, DGM50 M745; (C)opyright (LVermGeo Rheinland-Pfalz/LKV Saarland) und BKG 2002

Internet
http://www.landesmuseum-trier.de/ http://www.landesmuseum-trier.de/

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