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Autenhausen (Gemeinde
Seßlach, Kreis
Coburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
("bekannt als eine Stätte wahrhafter Religiosität und Stammort von
vielen ausgezeichneten, gelehrten und frommen Männern" - s.u.
Bericht von 1901)
In Autenhausen bestand eine jüdische Gemeinde bis in die Zeit nach dem
Ersten Weltkrieg. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1816 85 jüdische Einwohner (27,8 % von insgesamt 306 Einwohnern), 1867
61 (20,1 % von 303), 1871 54 (17,0 % von 317), 1880 63 (17,5 % von 360), 1890 64
(19,3 % von 332), 1900 48 (16,3 % von 294), 1910 20 (6,9 % von 288).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
jüdische Schule (bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges - letzte Ausschreibung
1911 - Israelitische Elementarschule), ein rituelles Bad (Reste erhalten
auf Grundstück Lindenstraße 11) und einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
(Elementarlehrer) angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. In
besonderer Erinnerung blieb Lehrer Simon Schloß, der 1902 sein 25-jähriges
Amtsjubiläum in der Gemeinde feiern konnte (siehe Bericht unten) und bis 1909
in Autenhausen blieb. Die Gemeinde gehörte zum Distriktsrabbinat Burgpreppach.
1923 gab es noch zwei jüdische Familien, die im November dieses Jahres
Autenhausen verließen. Anlass war die Pogromnacht vom 3./4. November 1923,
in der etwa 20 bewaffnete junge Nationalsozialisten in Uniform in das Dorf
kamen, bei den beiden jüdischen Wohnhäusern die Fenster einwarfen, die Türen
aufbrachen und Geld und Wertsachen stahlen. Zwei jüdische Männer wurde schwer
verprügelt und durch ein 'Standgericht' zum Tod verurteilt. Die beiden jüdischen
Familien verließen das Dorf sofort nach dem Überfall und übersiedelten nach
Coburg.
Letzter Gemeindevorsteher Anfang der 1920er-Jahre war Adolf Gutmann. Zum 1.
Januar 1924 wurde kein jüdischer Einwohner mehr am Ort gezählt.
Von den in Autenhausen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen
Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Ida Blum geb. Gutmann
(1861), Emanuel Gutmann (1885), Karoline Gutmann geb. Gutmann (1858), Babette
Lebrecht geb. Strauss (1873), Mathilde Ochs geb. Gutmann (1867), Hermann (Hesslein)
Strauss (1876), Nani (Nanny) Strauss (1883).
Hinweis: Für den 1876 in Autenhausen geborenen Jakob Friedmann, Viehhändler
in Coburg, wurde am Gebäude Ketschengasse 6 in Coburg ein sog.
"Stolperstein" verlegt (Seite
zur Geschichte von Jakob Friedmann).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorsängers / Schochet 1876 /
1909 / 1911
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Dezember 1876: "Die
israelitische Elementarschulstelle mit Vorbeter- und Schächterfunktion zu
Autenhausen bei Seßlach mit einem fixen Gehalt von 771 Mark 43 Pfennig
nebst Schächterertrag und Nebenverdienste ist zu besetzen. P. Gutmann
jr., Kultusvorstand". |
|
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Dezember 1909:
"Die
israelitische Gemeinde Autenhausen (Oberfranken) sucht per sofort einen
Elementarlehrer,
der zugleich Schochet und Chasen (Vorbeter) ist. Gehalt
1200 Mark. Ca. 300 Mark Nebenverdienst und ca. 170 Mark aus einer
Stiftung. Bewerber wollen Zeugnisse einsenden an
Adolf Gutmann,
Kultusvorstand". |
|
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Oktober 1911:
"Die
israelitische Gemeinde Autenhausen sucht zur Verwesung ihrer
Elementarschule
einen Lehrer,
der Chason und Schochet ist. Gehalt 800 Mark
Fixum, freie Wohnung, 300 Mark aus Schechita und Nebenverdienste und ca.
170 Mark aus einer Stiftung. Bevorzugt wird ein verheirateter
Lehrer mit einigen schulpflichtigen Kindern. Bewerber wollen sich wenden
an
Adolf Gutmann, Vorstand." |
25-jähriges Amtsjubiläum von Lehrer Simon Schloß
(1902)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Oktober 1902:
"Autenhausen, 19. Oktober (1902). Am 16. Oktober beging Herr Lehrer
Simon Schloß, Lehrer der hiesigen Israelitischen Elementarschule sein
25-jähriges Amtsjubiläum. Die ihm von allen Seiten erwiesenen
Aufmerksamkeiten und Anerkennungsbezeugungen, die zahlreichen Telegramme
und Geschenke, auch von Seiten seiner ehemaligen Schüler, legen ein
beredtes Zeugnis ab von der großen Sympathie, deren sich Herr Lehrer
Schloß erfreut.
Sein Ehrentag, der gerade auf den ersten Tag Sukkoth fiel, gestaltete sich
denn auch zu einem wahren Freudentage. Bereits um 7 Uhr morgen begab sich
die Israelitische Gemeinde in corpore nach der Wohnung des Jubilars, um
demselben ihre Glückwünsche sowie ihre Dankbarkeit auszudrücken.
Derselbe erwiderte während des Morgengottesdienstes mit einer warmen
Ansprache. Nachmittags hatte sich die gesamte hiesige Judenheit, sowie ein
großer Teil der christlichen Bevölkerung, zu einer Feier
zusammengefunden. Um 3 Uhr wurde der Jubilar von der Gemeinde-Verwaltung
und der gesamten jüdischen und christlichen Schuljugend abgeholt und nach
dem Festsaale geleitet.
Herr Pfarrer und Lokalschulinspektor Dietz eröffnete die Feier mit
einem Toast auf den Jubilar, indem er dessen Pflichteifer, sowie seinen
bescheidenen, biederen Charakter feierte, der bei der ganzen
Ortseinwohnerschaft, ohne Unterschied der Konfessionen, geachtet und
beliebt sei.
Königlicher Distrikts-Schulinspektor Bauer, der eigens mehrere
Stunden weit hergekommen war, betonte unter Hinweis auf die großen
Anforderungen, welche heute an die Volksschule gestellt sind, die
berufliche Tüchtigkeit und die ausgezeichneten Erfolge, welche Herr
Lehrer Schloß während seines 25 Jahre langen Ausharrens auf einem Posten
erzielte, wodurch die Israelitische Elementarschule auf ein Niveau
gebracht wurde, welches das der übrigen Volksschulen seines Schulbezirks
weit überrage. Ähnlich lautete das Herrn Lehrer Schloß von
Seiten seiner Kollegen gesprochene Zeugnis.
Die Verwaltung der politischen Gemeinde überreichte dem Jubilar ein
prachtvoll ausgestattetes Ehrendiplom, das ihn zum Ehrenbürger ernennt,
wodurch dessen vorzügliches Einvernehmen mit allen Teilen der Gemeinde am
besten dokumentiert wird.
Es folgte eine gemütliche Unterhaltung mit theatralischen Aufführungen,
welche bis tief in die Nacht hinein dauerte, und unter allgemeiner
Befriedigung gingen die Teilnehmer auseinander. Möge es Herrn Lehrer
Schloß beschieden sein, noch recht lange seines Amtes zu
walten." |
Hauptlehrer Simon Schloß und seine Frau werden zu Hauseltern am
Waisenhaus in Emden berufen (1909)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 19. November
1909: "Emden. Zu Hauseltern an dem hiesigen neuen Israelitischen
Waisenhause wurde das Hauptlehrer Schloß'sche Ehepaar aus Autenhausen
gewählt." |
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Zum Tod von Emanuel Strauß (1876)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. April 1876: "Nachruf!
Autenhausen, im März 1876. In große Trauer und Bestürzung wurde unsere
ganze Gemeinde versetzt. Emanuel Strauß, ein Mann von noch kaum 33 Jahren
ist Mittwoch, den 15. dieses Monats in ein besseres Jenseits abberufen
worden. Derselbe hinterließ eine Frau und noch fünf ganz kleine Kinder.
In ihm hat seine Gattin einen braven, frommen und liebevollen Gatten,
seine Kinder einen gütigen Erzieher und Versorger verloren. Aber nicht
nur seine nächsten Verwandten erlitten durch diesen Todesfall einen
herben Verlust, sondern auch die ganze Gemeinde. Treu und pflichtgemäß nämlich
verwaltete er die letzten 6 Jahre sein Amt als Kultusvorstand in hiesiger
Gemeinde. Er gehörte noch zu den wenigen Jehudim, die fest und mit der größten
Liebe an unserer heiligen Tora
hingen. Dies bewies er besonders noch in seinen letzten Tagen. Während
seines achttägigen Krankenlagers kam nie ein Wort des Murrens über seine
Lippen, sondern er vertraute bis zum letzten Augenblicke auf den Allgütigen
und flehte ihn an, ihm um seiner lieben Frau und Kinder willen das Leben
noch einmal zu schenken. Trotz seiner sehr großen Schwäche (er hatte nämlich
den Blutsturz im höchsten Grade) in den letzten Tagen legte er dennoch
jeden Tag Tefillin und nachdem er sein Aufkommen nicht mehr erhofft,
verlangte er, man solle ihn in der Synagoge benschen (segnen), was dann
auch geschah, wobei er den Namen Rafael erhielt. Hierauf wurde ihm die …
einmal vorgesagt, die er mehrmals unaufgefordert wiederholte. Rührend und
alle Umstehenden zum Weinend erregend war es, als er seine Gattin und
Kinderchen zu sich rief, und sich bei ihnen verabschiedete und letztere
segnete. Hierauf forderte er die Gemeindeglieder, die um ihn standen, auf,
sie möchten ihm, falls er ihnen je etwas zu leide getan, verzeihen.
Sodann sagte er zum Erstaunen Aller mit lauter Stimme die …
unaufgefordert noch einmal und verschied gleich darauf. Betrauert und
beweint von seinen Angehörigen, der jüdischen und der ganzen
christlichen Gemeinde wurde sein Leichnam am Erew
Schabbat Kodesch (Freitag) der Erde übergeben. Möge sie ihm leicht
sein! Seine Seele sei eingebunden in
den Bund des Lebens." |
Zum Tod von Rabbi Israel Schüler aus
Autenhausen (1882 in Frankfurt, geb. in Autenhausen um 1812)
Anmerkung: Der im Text genannte älteste Sohn von Israel Schüler war Rabbiner Dr. Samuel Haymann
(Chaim), Hayum Schüler (geb. 1844 in Autenhausen, Oberfranken, gest. 1915; zunächst
als Religionslehrer in Autenhausen tätig, nach 1867 Lehrer und Vorbeter in Haßfurt. Er heiratete 1869 in
Bad Homburg Marie geb. Klein, Tochter des
Colmarer
Groß-Rabbiners Salomon Klein; 1881 bis 1883 Rabbiner in Biesheim, 1884 bis nach
1901 Rabbiner in Bollwiller und Gefängnisseelsorger in
Ensisheim; 1887 bis 1891
interimistisch Rabbiner in Soultz).
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Oktober 1882:
"Höchberg (bei Würzburg), im Marcheschwan. Am Rüsttage des
jüngsten Hüttenfestes gelangte in Frankfurt am Main, ein Mann, den man,
weil seinesgleichen heutzutage zu den seltenen Erscheinungen gehören,
wohl als Unikum unserer Zeit betrachten darf, an das Ende seiner irdischen
Laufbahn; ein Mann, der sein ganzes Leben ausschließlich dem Studium der
heiligen Thora gewidmet hat, wurde in das bessere Jenseits abgerufen und
dadurch die Festesfreude nicht nur seiner Angehörigen, sondern auch
Aller, die ihn kannten und von seinem Hingange hörten, getrübt. Das
Gefühl der Dankbarkeit, die ich als Schüler desselben dem teuren
Entschlafenen schulde, das Bewusstsein der Pflicht, den Hintritt eines
solch ausgezeichneten Mannes zu betrauern und zu beklagen, ermutigen mich,
den Lesern dieses geschätzten Blattes in engem Rahmen ein Bild des hehren
Lebenswandels dieses meines unvergesslichen Lehrers durch nachfolgende
Zeilen zu liefern, um denselben Gelegenheit zu bieten, an dem Schmerze der
Leidtragenden teilzunehmen, der Pflicht, den Tod eines Gerechten zu
beklagen, auch ihrerseits zu genügen und endlich sie zur Nachahmung zu
erwecken, was ja immerhin, trotz der entgegengesetzten Zeitströmung,
nicht ausgeschlossen sein und überhaupt den Zweck eines jeden Nachrufes
bilden dürfte.
Rabbi Israel Schüler - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen -,
dessen Auge sich in der altehrwürdigen Kehilla (Gemeinde) Frankfurt
schloss, erblickte vor ungefähr 70 Jahren das Licht der Welt in Autenhausen, einem kleinen oberfränkischen Dorfe, wo sich noch große
Liebe zur Thora vorfand. Seine frommen, einfachen Eltern widmeten dieses
ihr ein- |
ziges
Kind ausschließlich dem Torastudium und brachten ihn zu diesem Behufe zu
dem scharfsinnigen Toragelehrten Rabbi Samuel Weisbart - seligen
Andenkens - in dem 4 Stunden entfernten Schweinshaupten
in Unterricht. Hier und später bei Rabbi Abraham Heßlein - seligen
Andenkens - in Haßfurt wurde der
Entschlafene zum Besuche der Hochschule in Fürth vorbereitet, wohin er
auch in früher Jugend pilgerte.
Leider war es ihm nicht gegönnt, solange als er wünschte, daselbst zu
den Fußen des großen Gaon Rabbi Wolf Hamburger - seligen Andenkens -
zu sitzen; denn damals nahm der Kulturkampf in der Judenheit seinen
Anfang. Diejenigen Torajünger, welche 'zwecklos lernten!!', wurden
verfolgt und die Jeschiwa in Fürth, ein Opfer dieses Kampfes, wurde auf
Betreiben der Neologen polizeilich geschlossen. Schüler war unter dem
kleinen Reste der treulich ausharrenden Talmidim, die beim Anpochen des
visitierenden Polizisten unter den Bänken des Lehrhauses gegen -
ungerechte Strafe Schutz suchen mussten.
Betrübten Herzens musste er sich, wie seine Genossen, von dem liebevollen
und geliebten Lehrer verabschieden, ohne zu wissen, wo und wie er jetzt
Gelegenheit finden werde, dem vorgesteckten Ziele weiter nachzustreben.
Die Begeisterung für das Torastudium, welche in Schüler glühte und von
seinem begeisternden Lehrer noch mehr angefacht worden war, ließ jedoch
ihn und seine Genossen das Ziel nicht aus den Augen verlieren, die durch
den Fanatismus der Reform herbeigeführte Flut der polizeilichen
Verfolgung vermochte die Liebe zur Tora nicht zu verlöschen.
Unser Held - denn Heldenmut bewährte er zu jener Zeit - lenkte zuerst
seine Schritte nach W. Mittellos, wie er war, musste er hier 6 Wochen bei
ununterbrochener Entbehrung warmer Kost zubringen, was natürlich auch bei
der stärksten Körperkonstitution nicht allzu lang erträglich ist.
Endlich ging ihm ein Glückstern auf in Frankfurt am Main. Hier
wurde sein Streben und seine Hingabe für das Torastudium von angesehenen
Persönlichkeiten gewürdigt und ihm die Möglichkeit verschafft, ohne Nahrungssorgen
die Vorträge des großen Privatgelehrten R. Jacob Posten - seligen
Andenkens - zu besuchen und dadurch die ausgezeichnetsten und
gründlichsten Kenntnisse auf talmudischem Gebiete sich anzueignen.
Nebenbei suchte er aber mit kaufmännischem Wissen sich auszurüsten, um
bei der Rückkehr in die Heimat seinen Nahrungsstand, Tora mit Derech erez
verbindend, zu begründen.
Die unbegrenzte Liebe zum Torastudium und zum Unterrichte in derselben
überwog aber seinen Geschäftseifer bald erart, dass es ihm desto lieber
war, je weniger Kunden ihn im Lehren und Lernen störten, und da der
Allgütige den Willen seiner Frommen geschehen lässt, so kamen auch
wenige |
Kunden,
sodass der Verblichene, während seine fromme Gattin das kleine Geschäft
besorgte, hauptsächlich von der Tora leben konnte und lebte. Von dem
Wunsche, der Tora recht viele eifrige Jünger zu erwerben, beseelt,
erteilte er schon in Autenhausen mehreren Jünglingen dieses Ortes
- darunter auch der Schreiber dieser Zeilen (sc. Rabbiner Jakob
Ehrenreich) - und aus anderen Orten herbeigekommenen Knaben
gründlichen Talmudunterricht. Unter diesen auswärtigen Schülern befand
sich auch der nunmehrige Distriktsrabbiner R. Abraham Hirsch in Burgpreppach
und der Verblichene erwähnte es bis in sein hohes Alter oft und mit
größter Freude, wie sehr es ihm zur Befriedigung gereiche, dass die
beiden zur Förderung des Torastudiums in Bayern gegründeten Anstalten
von seinen Schülern geleitet werden.
Dass der Entschlafene bei solchem Eifer für die Tora auch seine eigenen
Kinder darin unterrichtete, versteht sich von selbst, und wird durch den
Umstand bewiesen, dass sein ältester Sohn (sc. Rabbiner Dr. Samuel
Haymann Schüler), nachdem derselbe mehrere Jahre an der
Talmud-Toraschule zu Hamburg gewirkt, nunmehr ein Rabbinat im Elsass
würdig bekleidet.
Bestrebt, immer mehr und mehr Verbreiter der Tora zu sein, siedelte er von
dem kleinen Dorfe Autenhausen nach dem Städtchen Haßfurt
über, wo eine größere Anzahl von Schülern Unterhalt fand und trat
später mit Rabbiner Lazarus Ottensoser - das Andenken an den
Gerechten ist zum Segen - zur Errichtung der hiesigen Talmudschule in
Verbindung, bis er einem Rufe als Lehrer der Gerechtigkeit (= Beisetzer im
Rabbinatsgericht) nach Gerolzhofen
folgte. Wie aber der Wassertropfen nicht eher ruht, als bis er das
größte Wasserbecken, seinen eigentlichen Bestimmungsort erreicht hat, so
fand der Dahingeschiedene erst dann die volle Befriedigung seiner
Wünsche, als er da weilen konnte, wo er die meisten Förderer seiner
Zwecke, das meiste Verständnis, das größte Wohlwollen und
Entgegenkommen für sein ideales Streben fand.
Ohne irgend etwas Anderes im Auge zu haben, als ungestört leschem
schamajim (zur [Heiligung des] Gottesnamens) zu 'lernen', begab
er sich, nachdem er in Gerolzhofen
von harten Familienereignissen betroffen worden war, nach Frankfurt am
Main und siehe, die Wirklichkeit blieb gegen seine Erwartungen nicht
zurück, sie übertraf dieselben noch. wie er in Frankfurt, als er
in seinen Jugendjahren dort weilte, ob seiner Gewissenhaftigkeit, seines
aufrichtigen Charakters, seines Wandels nach Torageist und Torawort von
Jedermann geliebt und geehrt wurde, so genoss er daselbst in seinem Alter
die größte Hochachtung und Wertschätzung aller Derer, die ihn von
früher kannten, oder später mit ihm bekannt wurden. Diese Hochachtung
und Verehrung kam auch in vollstem Maße durch das imposante Grabgeleite
zum Ausdruck, das seinem Sarge folgte. |
Da
an seinem Grabe keine Reden gehalten werden durften, so möge dieser kurze
Nachruf als Tribut der Verehrung gelten, die wir einem solchen Manne
schulden, und möchte ich, bevor ich dieses Lebensbild abschließe, nur
noch anfügen, dass sein Eifer, die Gebote der Tora zu erfüllen, seiner
Unermüdlichkeit im Lernen nicht nachstand. Dies veranlasste ihn, sich als
Mohel (Beschneider) auszubilden. Er erreichte darin große
Fertigkeit, hat Hunderte in den Abrahamsbund aufgenommen, und war seine
Begeisterung, die er bei der jedesmaligen Vollziehung dieses heiligen
Aktes an den Tag legte, nicht genug zu bewundern.
Als am Abende seines Lebens seine Gesundheit durch mehrjähriges Leiden gestört
wurde, war sein einziger Wunsch nur der, dass er durch dasselbe am Lernen
nicht gehindert werde. So schrieb er noch am jüngsten Tag vor Rosch
Haschana (Neujahr) eine treffliche Abhandlung über den Gegenstand
Mackos Fol. 4 (Mackos/Makos sind die Plagen gegenüber den Ägyptern im
2. Buch Mose); worüber in Chot Jair 407 eine Teschuwa (= Antwort,
Entgegnung) sich vorfindet.
Der Verklärte hinterlässt eine trauernde Witwe und sowohl versorgte als
unmündige Kinder - Gott, er sei gesegnet, möge sie beschützen. Möge der Allgütige ihnen den so nötigen Trost über
den herben Verlust ihres edlen Gatten und Vaters senden; möge dessen
Geist unter uns fortwirken, seine Begeisterung uns entflammen, sein Eifer
uns ermuntern, sein Verdienst uns beistehen und seine Nachahmer viele
erwachen in Israel. Möge aber auch der Allbarmherzige des Risses achten,
der durch den Hintritt dieses Frommer in Israel entstanden und des kleinen
Restes wahrhaft für Tora begeisterter Männer in unserer Mitte
schonen. Amen. So möge es (Gottes Wille) sein. Jacob Ehrenreich, Rabbiner." |
Zum Tod von Rabbiner Jakob Ehrenreich (1886 in Höchberg, geboren in Autenhausen)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Januar 1886: "Würzburg, 5.
Januar (1886). Am Heiligen Schabbat Paraschat Waere verschied nach
längerem Leiden der in weiten Kreisen bekannte, sehr verehrte Herr
Rabbiner Jakob Ehrenreich, Vorstand der Israelitischen Vorbereitungsschule
zu Höchberg. Die Beerdigung fand Sonntagnachmittag unter zahlreicher
Beteiligung von Verwandten, Freunden, Verehrern und Schülern statt. Im
Hause wurden drei, am Grabe fünf Reden gehalten, die alle dem Schmerze
über den schweren Verluste des so früh Dahingeschiedenen Ausdruck gaben
und Zeugnis von dem erhabenen Wirken und frommen Leben desselben ablegten.
Rabbi Jakob Ehrenreich wurde in Autenhausen geboren, war ein Schüler von
Rabbi E. M. Schüler, von HaGaon Rabbiner Seligmann B. Bamberger
– seligen Andenkens – und Herrn Dr. Feuchtwanger – sein
Licht leuchte. Er wirkte 28 Jahre an der Vorbereitungsschule in
Höchberg und erreichte ein Alter von kaum 52 Jahren. Er hinterlässt eine
trauernde Witwe und 5 Kinder, denen Gott seinen besten Trost senden
möge!" |
Zum Tod von Moses Friedmann (1901)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Februar 1901: "Von der
bayrisch-sächsischen Grenze. In dem kleinen, oberfränkischen Dörfchen
Autenhausen – bekannt als eine Stätte wahrhafter Religiosität und
Stammort von vielen ausgezeichneten, gelehrten und frommen Männern –
wurde durch das plötzliche Hinscheiden eines braven und frommen Mannes
schwere Trauer über eine Familie gebracht. Moses Friedmann, fromm
und gottesfürchtig in seinen religiösen Verpflichtungen, edel und
gerecht in den menschlichen und geschäftlichen Eigenschaften, wurde in
der Stadt Coburg, inmitten seiner geschäftlichen Tätigkeit, von einem
Schlaganfall betroffen, dem er auch nach kurzem, bewusstlosen
Krankenlager, umgeben von seiner eilends herbeigerufenen Familie, erlegen
ist. Groß und vielseitig zeigte sich das Mitgefühl schon bei der
schweren Erkrankung; aber die am 18. vorigen Monats in dem Heimatdörfchen
erfolgte Bestattung zeigte erst, welch große Achtung und Wertschätzung
der Verlebte hienieden allseitig gefunden hatte. Es kamen mit der jüdischen
Bevölkerung eine stattliche Anzahl christlicher Honoratioren. Der
Majoratsherr Freiherr von Erffa auf Schloss Ahorn mit seinem Herrn
Gutsinspektor gaben persönlich das letzte Geleite zur ewigen Ruhestätte,
rühmten laut und betrübten Herzens die hohen Tugenden des Entschlafenen,
und versicherten mit der Trauerversammlung der Familie ihre innigste
Anteilnahme durch verschiedene wohltuende Trostesbezeugungen. |
Die
hochgeborene Mutter des genannten Freiherr charakterisierte den
Verstorbenen mit der tief empfundenen Widmung: 'Der liebe Friedmann hat
sich ein Denkmal in den Herzen der Mitwelt gesetzt.' Dieser Kiddusch
haschem (Heiligung Gottes) verdient gewiss eine ausführliche
Registrierung im 'Israelit', dem Gesinnungsorgan und der liebsten Lektüre
des Verstorbenen, was wohl auch gestattet wird, da die Prinzipien des 'Israelit',
'Versöhnung des Toragedankens mit der Derech Erezidee,'
(gemeint: Verbindung von traditioneller jüdischer Gelehrsamkeit mit
guter Kenntnis profaner Wissenschaften) hier bestens personifiziert war.
Wie oft nahte an den Verlebten, durch seine Beziehungen zu den
Gesellschaftskreisen, die Versuchung in Gestalt einer Einladung zu
unerlaubten Genüssen, oder zu gewinnbringenden Vorteilen bei einer
Entweihung des Sabbatheiligkeit! Die Betätigung seiner religiösen Grundsätze
hatte aber nicht die Verachtung oder Minderwertschätzung zum Gefolge, im
Gegenteil, desto ehrenvoller gestaltete sich der Verkehr der besten Kreise
zu ihm. Man schätzte seine hohe Ehrlichkeit und Rechtlichkeit, die Einlösung
des gegebenen Wortes, empfahl ihn nicht trotz, sondern wegen seiner Frömmigkeit
immer weiter, und man sah es gern, wenn er mit Feuereifer seine heilige
Religion und deren Gebräuche verteidigte.
Diese schätzenswerten und anerkannten Tugenden des Entschlafenen fasste
Herr Lehrer Schloß aus Autenhausen zu einem ergreifenden Charakterbilde
zusammen, in einer würdigen Grabrede. Der Redner beklagte, dass der Stolz
der gleich gesinnten Gattin, der gut erzogenen Kinder – wovon die Töchter
würdig und gut versorgt sind – aber noch nicht die Söhne – die
Zierde der ganzen Familie, der Schmuck der jüdischen Gemeinde
Autenhausen, so rasch und unerwartet dahin gerafft wurde, bei noch so
vielen berechtigten Ansprüchen auf das Leben. Ein Haus wäre zerstört,
in welchem die besten jüdischen Geister wach waren, der Sinn für Tora
durch die sinnige und werktätige Unterstützung der Talmide Chachomim,
Wohltätigkeit wurde in der idealsten Weise gefördert, und seinem Schöpfer
hat er in der schönsten Weise gedient, sodass ein guter Name, das beste
Fazit des Lebens, auf ewige Zeiten ihm verbleiben wird. Glückliche Zeiten
machten ihn nicht übermütig, aber auch in der schwersten Heimsuchung,
bei dem im vorigen Jahre erfolgten Tode einer erblühten Tochter, die nun
seine Nachbarin verbleibt im ewigen Schlafe, suchte er Trost und Fassung
bei dem gütigen Schöpfer, der ihn nunmehr eingehen lassen wird in das
Reich der Seligen. Fr." |
Zum Tod von Samuel Kaufmann (1907)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Februar 1907: "Autenhausen
(Oberfranken), 5. Februar 1907. Die Gemeinde Autenhausen hat dieser Tage
leider einen sehr schweren Verlust erlitten. Es starb daselbst im Alter
von 94 Jahren Herr Samuel Kaufmann – seligen
Andenkens – ein Mann, wie er heutzutage selten zu finden und gar auf
dem Lande kaum noch anzutreffen ist. Wenn er auch im elterlichen Hause die
heilige Saat empfing, die sich später zu so vortrefflicher Frucht
entfaltete, so war er doch (hebräisch und deutsch) eine
Lampe, die sich von selbst entzündete, denn er schwang sich, ganz aus
Eigenem heraus, unter den schwierigsten Verhältnissen, zu einer feurigen
Begeisterung für alles echt Jüdische, zu einer idealen Auffassung jüdischen
Pflichtlebens und zu einer Wahrheit
und Gottesfurcht von so unerschütterlicher Festigkeit auf, wie sie
wenigen Menschen eigen ist. Wer in seinen späteren Tagen Gelegenheit
hatte zu beobachten, wie er mit peinlichster Gewissenhaftigkeit noch allen
Vorschriften des jüdischen Gesetzes nachkam, der musste sich sagen, dass
dem gebrechlichen Körper eine ungewohnte Energie und Willenskraft und
eine seltene Geistesfrische innewohnte, und so ist er in dem Kreise, dem
er fast ein Jahrhundert angehörte, ein wahrer beständiger
Zadik (Gerechter) gewesen. Die Achtung, die man dieser hervorragenden
Persönlichkeit zollte, war eine allgemeine. Das zeigte sich besonders am
Tage der Beerdigung, wo trotz der außerordentlich ungünstigen Witterung
Freunde und Bekannte von nah und fern herbeigeeilt warne, um ihm die
letzte Ehre zu erweisen. An seiner Bahre rühmten sein Sohn, Herr Lehrer
Kaufmann aus Frankfurt am Main, sein Schwiegersohn, Herr Lehrer Schloß
(zugleich auch im Namen der Gemeinde Autenhausen), Herr Ansbacher aus
Würzburg,
seine Enkel David Strauß – Gießen und
Gustav Kaufmann – Frankfurt am
Main und ganz besonders Herr Rabbiner Dr. Kohn aus Burgpreppach die Vorzüge
des Verstorbenen in ergreifenden Worten, die nicht nur auf die jüdischen
Teilnehmer, sondern auch auf die zahlreich erschienenen Nichtjuden tiefen
Eindruck machten. Das Dahinscheiden eines solchen Mannes hat nicht nur die
Familie, sondern ganz Israel zu beklagen, denn ein für alle Gute und Schöne
begeisterte echter Jehudi von
altem Schrot und Korn ist mit ihm zu Grabe getragen worden. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
|
Zum Tod des aus Autenhausen stammenden Jacob Schüler
(1915)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juni 1915: "Jacob
Schüler - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen. Am 17. Siwan
(= 30. Mai 1915) wurde der in den weitesten Kreisen Frankfurts und
auswärts hochgeschätzte Schochet der Israelitischen
Religionsgesellschaft, Herr Jacob Schüler - das Andenken an den
Gerechten ist zum Segen -, in ein besseres Jenseits abberufen. Über
vier Jahrzehnte hat der Heimgegangene ein verantwortungsvolles
Vertrauensamt versehen und in nicht zu überbietender Hingabe vorbildlich
gewirkt. Als Sohn des unvergessenen Rabbi Ensel Michel Schüler -
das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - zu Autenhausen
geboren, kam er in jungen Jahren nach Frankfurt, wo er 1867 als
Siebzehnjähriger Kabbala (Autorisation) von Rabbiner Samson
Raphael Hirsch - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen -
erhielt. Nichts machte den Verblichenen stolzer als die Tatsache, dass er
der einzige war, der eine schriftliche Kabbala von dieser Hand
besaß. Nachdem er mehrere Jahre in seinem Geburtsort tätig gewesen,
wurde er 1873 nach Frankfurt berufen, wo er seines Amtes waltete bis ihn
vor einigen Jahren ein schweres Leiden, das ihm nur die aufopferungsvolle
Pflege seiner Gattin erträglich machte, zum Rücktritt zwang. Das
außerordentliche Verantwortungsgefühl und der hohe Ernst, die ihn bei
der Ausübung seines Berufes beseelten, verbunden mit der dabei
erkennbaren Weichheit seines Herzens, ließen selbst den der jüdischen
Anschauung Unkundigen das wahre sittliche Wesen der Schechita
ahnen, sodass seine Tätigkeit eine fortgesetzte Heiligung des
Gottesnamens war. Durch sein charakterfestes, zielbewusstes Auftreten
sowie seine Freundlichkeit und Dienstfertigkeit verstand er es, die
Gegensätze der verschiedenen Interessen in seinem Berufe im Keime zu
ersticken und so als wahrer Friedensstifter den Frieden zu
fördern. Mit nicht geringerer Hingabe versah er jahrzehntelang das Amt
eines Kantors des Minjanvereins in mustergültiger Weise.
Aber auch außerhalb des Berufes war der Entschlafene unermüdlich in der
Ausübung von Gottesgeboten. Für den ganzen Kreis seiner Familie
war er ein väterlicher Fürsorger. Hilfesuchende unterstützte er oft
weit mehr, als es seinen Mitteln entsprach. Durch klugen Rat und rastlose
Arbeit hat er manche Existenz begründet.
Die große Beteiligung beim Begräbnis legte Zeugnis ab von der
ungewöhnlichen Achtung, die man Jakob Schüler - seligen Andenkens
- zollte. Herr Rabbiner Dr. Breuer drückte in tief empfundenen, zu Herzen
gehenden Worten die Gefühle der Gemeinde aus, Herr H. Zunz dankte
warm namens des Minjanvereins. Im Trauerhause hielt Herr Rabbiner
Samuel Haimann Schüler, des Heimgegangenen Bruder, in bewegten und
ergreifenden Worten eine Trauerrede, in der er namentlich des
Entschlafenen Liebe zur Tora und ihren Trägern hervorhob und seine
Freude, seine Kinder in echt jüdischem Geiste wirken zu sehen,
schilderte. Das Andenken an Jakob Schüler - das Andenken an den
Gerechten ist zu Segen - wird allezeit in Ehren gehalten werden. Das
Andenken an den Gerechten ist zum Segen." |
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Einzelpersonen
Anzeige von A. Hellmann (1902)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. August 1902: "Ein
in größeren Städten bis jetzt beschäftigter Bäckergeselle
sucht Stellung.
A. Hellmann, Autenhausen, Oberfranken." |
Anzeigen von Emanuel Gutmann (1904 / 1906)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Februar 1904: "Lehrlingsstelle
in einem Schabbos und Jomtof geschlossenen Manufakturwarengeschäft suche
per Mai für meinen Sohn.
E. Gutmann, Autenhausen, Bayern." |
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Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 9. November
1906: "Suche für meinen Sohn, der kaufmännisch gebildet, am 1.
Januar seine Lehrzeit als Schneider beendet, Stellung in einem
Massgeschäft, das Schabbat und Feiertag geschlossen ist.
Em. Gutmann, Autenhausen (Bayern)." |
Bericht über die
Pogromnacht 3./4. November 1923
Artikel
in der Zeitung des "Central-Vereins" (CV-Zeitung) vom 23.
November 1923: "In der Nacht vom 3. zum 4. November gegen 1/2 12 Uhr umstellte
eine Band von etwa 20 Mann die nebeneinander gelegenen Häuser zweier
jüdischer Bewohner von Autenhausen in Oberfranken. Rufe: 'Aufmachen!'
ertönten, und als das nicht schnell genug ging, stieß man die Türe ein,
feuerte einen Schuss in die Wohnung und drang von der Hofseite in diese
ein. Acht bis zehn Jungdoleute, mit Mütze, Windjacke, Seitengewehr und
Revolver ausgerüstet, verlangten von den nur notdürftig gekleideten
Männern Geld mit der Drohung: 'Wir sind Deutschvölkische, wir brauchen
Geld für unsere Sache.' In der Nachbarschaft wurde das Kommando 'Fenster
zu' gegeben, wo sich ein Licht zeigte oder ein Fenster geöffnet wurde. Im
Haus musste bei der Suche nach dem Geld der Geldschrank geöffnet werden. Nachdem
Geld, goldene Uhr und Kette geraubt waren, wurden die beiden Herren
gezwungen, mitzugehen und vor das Dorf geführt. Dort wurde in einer Art Standgericht
beraten, was mit ihnen zu machen sei. Es entwickelte sich folgendes
Zwiegespräch: 'Erschießen? Sind Spaten da?' Antwort: 'Nein'.
'Aufhängen?' 'Es sind keine Stricke da'. Schließlich wurde
beschlossen, die Herren zu erschlagen und ihnen befohlen, sich hinzulegen.
Es wurde mit Stöcken, Gummiknüppeln und Seitengewehren in rohester Weise
auf sie eingeschlagen, bis sie tot schienen. Dann entfernte sich der
Trupp in der Richtung nach Gmünda. Die schwerverletzten und aus
Kopfwunden blutenden Männer schleppten sich nach einer Weile mühsam nach
Hause. In dem Meiningischen Ummerstadt und später in dem bei
Hildburghausen gelegenen Gleicherwiesen fanden sie Schutz und Obdach. Die
beiden jüdischen Herren liegen noch heute schwer krank danieder." |
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Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juli 1930: "Schwere Beschuldigungen
gegen das Coburger Herzoghaus. Die Münchener Zeitung 'Welt am
Sonntag' bringt unter der Überschrift 'Der Prinz als Straßenräuber'
Enthüllungen über die Rolle, die das Coburger Herzoghaus bei den
Ausschreitungen spielte, die sich die unter dem Befehl des Kapitäns
Erhardt stehenden Hitler'schen Stoßtrupps an der bayerisch-thüringischen
Grenze im Spätherbst 1923 zuschulden kommen ließen. Diese Freischärler
waren rings um Coburg konzertiert, wo unter der Führung des Herzogs
Karl Eduard ein unbeschreiblicher Terror geübt wurde. Von hier aus
erfolgte eine Reihe schwerer Überfälle, darunter auch die berüchtigt
gewordenen Überfälle auf die beiden jüdischen Hofbesitzer Gutmann
in Autenhausen, deren Häuser völlig ausgeplündert wurden und die
samt ihren Familienangehörigen furchtbar misshandelt wurden und wie durch
ein Wunder dem Tode entgingen. Diese Verbrechen des räuberischen
Überfalls und schweren Landfriedensbruchs fanden ein Jahr später vor dem
Schöffengericht in Bamberg eine völlig unzureichende Sühne, indem der
Führer der Bande, ein gewisser Wolfgang Götze, zu drei Jahren Gefängnis
verurteilt wurde. 'Welt am Sonntag' teilt weiter mit, dass Wolfgang
Götze, der vor dem Bamberger Gericht fast alle Schuld auf sich genommen
hatte, das Wiederaufnahmeverfahren betreibt. Götze erklärte zu Protokoll,
dass auch der Erbprinz Leopold zu Coburg an dem Raubüberfall auf
die wehrlosen jüdischen Familien in Autenhausen beteiligt gewesen
sei. Als Götze später flüchten musste, geschah es mit Hilfe des Herzogs
Karl Eduard, der ihn in einem Rundschreiben dem Verwalter seines in
Niederösterreich gelegenen Gutes Greinburg empfahl. Außerdem finanzierte
der Herzog die Flucht. Als später Götze trotzdem verhaftet wurde, schickte
der Herzog einen Coburger Rechtsanwalt zu Götze ins Gefängnis und ließ
ihn bitten, ja über die Beteiligung seines Sohnes, des Erbprinzen
Leopold, an dem Raubüberfall zu
schweigen." |
Links: Wikipedia-Artikel zu Herzog
Karl Eduard http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Eduard_(Sachsen-Coburg_und_Gotha)
(1884-1954)
und Wikipedia-Artikel zu seinem Sohn Erbprinz Johann Leopold http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Leopold_von_Sachsen-Coburg_und_Gotha
(1906-1972) |
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Artikel in "Israelitisches Familienblatt" vom 15. November 1923: "Gleicherwiesen,
5. November 1923.
Hier geht es auch schrecklich zu. Heute Nacht wurden wir geweckt, und kamen
zwei Familien aus Autenhausen zu uns, die nachts um 12 Uhr von
Hakenkreuzlern überfallen und mit Schlagringen und anderen Waffen halbtot
geschlagen waren. Ihr könnt es euch gar nicht vorstellen, wie
schrecklich es ist. Nun sind sie von Haus und Hof gejagt und sitzen hier.
Von der bayerischen Polizei wird nichts zu erhoffen sein, denn die haben ja
nur Hakenkreuzler. Hier kann ja so etwas nicht passieren. Man ist doch
ängstlich, weil es so an der Grenze ist.
Lieber M....!
Käthes Schreiben liegt schon einige Tage, ich konnte vor Aufregung nicht
eher schreiben. Du kannst dir nicht vorstellen wie A. und E. G. mit ihren
Frauen ankamen. Die Herren blutüberströmt, die Frauen mit offenen Haaren,
ich werde den Augenblick nicht vergessen… Heute sind die Frauen nach
Autenhausen, um sich Kleider und Wäsche zu holen, da sie morgen nach
Coburg abgeholt werden. Die jüdischen
Familien von hier zeigen sich großartig, alle sind aufmerksam zu den Leuten,
schicken, was man nur braucht und haben wir jeden Abend Besuch. Heute Nacht
haben wir, nach der Aufregung, zum ersten Mal ein bisschen geschlafen. Heute
Früh kam nun aus Frankfurt ein Brief an J. K. Es wurde dorthin gemeldet,
dass bei einer Hakenkreuzlerversammlung in Heldburg beschlossen wurde, in
nächster Zeit gegen die Gleicherwieser Juden vorzurücken, uns also ebenso
auszuplündern, zu rauben und zu morden. Du kannst Dir ja nun vorstellen, wie
ratlos wir sind. J. ist ja gleich nach
Hildburghausen, um beim Kreisdirektor und Kreiskommissar Schutz zu
erflehen. Nun wollen wir abwarten, was er für Nachrichten mitbringt.
Diese Briefe sind laut telefonischer authentischer Mitteilung dahin zu
ergänzen.
Die beiden Herren G.... aus Autenhausen wurden von den Hakenkreuzlern
derartig misshandelt, dass sie erstere selbst für
tot hielten
und aufs Feld schleppten, um sie zu verscharren. Die Übeltäter gingen zum
Ort zurück, um Spaten zu holen. Die Misshandelten benutzten die Gelegenheit,
um zu entfliehen und kamen auch nach einem benachbarten Städtchen (Ummerstadt),
von wo sie ein ihnen wohlgesinnter Bauer nach Gleicherwiesen fuhr, wo sie
morgens um 6 Uhr ankamen. Meine Schwester riskierte nicht, den
Gleicherwiesener Arzt kommen zu lassen, ließ vielmehr einen als liberal
bekannten Hildburghausener Arzt, Dr. Straatmann kommen, der die Leute
dann behandelt und verbunden hat. Die Wunden waren derartig schwer, dass sie
genäht werden mussten." |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge war vorhanden. Sie wurde nach der in Coburg noch
erhaltenen Reliefinschrift (s.u.) 1734 oder 1774 erbaut. Nach den
Recherchen von Elisabeth Böhrer (Mitteilung vom 21.7.2011) wurde die Synagoge
des 18. Jahrhunderts
allerdings 1756 erbaut (Hinweis auf ein Schriftstück im Staatsarchiv
Würzburg vom 30.4.1817). 1840 hat die jüdische offenbar eine neue Synagoge erbaut. Dabei
scheinen die eigenen finanziellen Mittel der
jüdischen Familien offenbar nicht ausgereicht haben, denn die Gemeinde
beantragte bei der Regierung eine Kollekte zur "baulichen Vollendung und inneren
Einrichtung" ihrer Synagoge. Die Kollekte wurde im April 1840 genehmigt und
in den folgenden Wochen durchgeführt. Es konnten 69 fl. 5 1/4 Kr. gesammelt
werden. Zur
Durchführung der Kollekte liegen Artikel aus dem "Intelligenzblatt von
Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs Bayern..." vor:
Kollekte zur "baulichen Vollendung und inneren
Einrichtung" der Synagoge in Autenhausen (1843)
Artikel
im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs
Bayern Nr. 24 vom 2. April 1840 S. 183: "31. März 1840. An die fürstlich Löwensteinische Regierungs- und Justiz-Kanzlei zu
Kreuzwertheim und an sämtliche Distrikts-Polizeibehörden des
Regierungsbezirkes.
(Das Gesuch der israelitischen Kultusgemeinde zu Autenhausen,
Herrschaftsgerichts Tambach, um eine Kollekte bei ihren Glaubensgenossen zur
baulichen Vollendung und inneren Einrichtung ihrer Synagoge betreffend). Im Namen Seiner Majestät des
Königs.
Seine Majestät der König haben allergnädigst zu genehmigen geruht, dass
zum Behufe der Aufbringung der Kosten für die bauliche Vollendung und innere
Einrichtung der Synagoge zu Autenhausen, Herrschaftsgerichts Tambach, eine
Sammlung von Beiträgen bei den israelitischen Glaubensgenossen in den
Regierungsbezirken von Oberfranken, dann von
Unterfranken und Aschaffenburg veranstaltet werde.
In Folge dessen werden die
Distrikts-Polizei-Behörden angewiesen, diese Kollekte durch die
Synagogen-Vorsteher vornehmen zu
lassen, und den Ertrag derselben an das diesseitige Expeditions-Amt einzusenden.
Über das Resultat der Kollekte ist binnen 4 Wochen Bericht oder nach Lage
der Sache Fehlanzeige zu erstatten. zugleich aber auch das Resultat zur berichtlichen Anzeige zu bringen.
Würzburg, den 20. Februar 1843. Königliche Regierung von Unterfranken und
Aschaffenburg,
Kammer des Innern. Graf Fugger" |
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Artikel
im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs
Bayern Nr. 24 vom 4. August 1840 S. 477-479: "29. Juli 1840. (Kollekte für
die israelitische Gemeinde Autenhausen, Herrschaftsgerichts Tambach, zur
baulichen Vollendung und inneren Einrichtung ihrer Synagoge betr.).
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Der Ertrag der für die Israeliten zu Autenhausen, Herrschaftsgerichts
Tambach, zur baulichen Vollendung und inneren Einrichtung ihrer Synagoge
veranstalteten Kollekte wird in nachstehender Übersicht bekannt gemacht.
Würzburg, den 25. Juli 1840. Königliche Regierung von Unterfranken und
Aschaffenburg,
Kammer des Innern. Graf Fugger..."
In der nachfolgenden Übersicht werden die aus den einzelnen Ämtern
eingegangenen Beträge aufgeführt. |
Über 80 Jahre war die neue Synagoge Mittelpunkt des gottesdienstlichen Lebens
der jüdischen Gemeinde Autenhausen.
Nach den Ereignissen im November 1923 (siehe oben) wurde die Synagoge
geschlossen, die Ritualien dem Verband der Bayerischen Israelitischen Gemeinden
übergeben. 1928 wurde das Synagogengebäude verkauft und später abgebrochen.
Der Stein mit der bereits genannten Reliefinschrift der Synagoge Autenhausen
befindet sich bis heute in der Vorhalle der Synagogenkapelle (Nikolauskapelle)
in Coburg. Zwei Löwen halten einen
Lorbeerkranz mit der Inschrift 'Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit, damit
ich in sie eintrete und J[Gott] Dank sage". Dieses Relief wurde aus
Autenhausen von den letzten jüdischen Einwohner nach dem Novemberpogrom 1923
mitgebracht. Es wurde an der Nordseite im Inneren der Apsis eingemauert und
vermutlich kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wieder von dort entfernt. In
den 1950-er Jahren wurde das Stock bei Kanalarbeiten vor der Kapelle gefunden.
Im August 2005 wurde es in der Vorhalle an der Südwand angebracht.
Adresse/Standort der Synagoge
Judenberg 2 (von der Synagoge ist nichts erhalten)
Fotos
Die Synagoge
in Autenhausen
(1909) |
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Blick auf
die Ostseite des Gebäudes
mit dem kleinen Vorbau beim Toraschrein |
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Hinweis:
das Foto der Autenhausener Synagoge wurde im Februar 2023 von Manfred
Kellner, Leiter der Bezirksgruppe Seßlach des Colloquium Historicum
Wirsbergense (CHW) zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um ein Glasdia
von 1909, das aus einem Dachbodenfund aus dem Dorfschulhaus Autenhausen
stammt. |
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Die Reste
der Mikwe
(rituelles Bad)
(Foto: Jürgen Hanke. Kronach) |
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Die Aufnahme
entstand im Februar 1999.
Standort der Mikwe ist der Garten hinter
dem Haus Lindenstraße 11 (gegenüber dem
Synagogengrundstück Judenberg 2) |
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2024:
Ausstellung zur jüdischen
Geschichte Autenhausen im Staatsarchiv |
Jüdisches Autenhausen 1667–1923.
Eine kleine Ausstellung im Staatsarchiv Coburg zur jüdischen Geschichte
und Kultur in einem oberfränkischen Dorf, zu sehen vom 18. März bis 31. Mai
2024.
links: Ausstellungsplakat, Text: Dr. Hubertus Habel, Gestaltung:
www.josef-starkel-rgk.de
[JPG-Datei].
Vom 18. März bis zum 31. Mai 2024 ist im Staatsarchiv Coburg die
Wanderausstellung 'JA – Jüdisches Autenhausen 1667–1923' zu sehen. Die
Ausstellung wurde von der Arbeitsgruppe 'Jüdisches Autenhausen' erarbeitet.
Initiator der Arbeitsgruppe ist Carsten Höllein, 3. Bürgermeister von
Seßlach, der den Impuls gab, die wenig bekannte Geschichte der jüdischen
Gemeinde zu erforschen. Ein weiteres Ergebnis der Arbeitsgruppe ist ein
Infopult am jüdischen Friedhof Autenhausen, heute ein Ortsteil von Seßlach.
Anfang November 1923 überfiel eine Gruppe des 'Jungdeutschen Regiments' die
letzten beiden jüdischen Familien in Autenhausen. Die Männer wurden
körperlich schwer misshandelt, flohen mit ihren Frauen zunächst nach
Thüringen und ließen sich später in Coburg nieder. Die Ausstellung
thematisiert in sieben Kapiteln die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichende
Geschichte der jüdischen Gemeinde Autenhausen, ihr religiöses Leben, ihre
Einrichtungen, ihre Sozialgeschichte sowie das Pogrom, das zu ihrem Ende
führte. Im letzten Kapitel greift die Ausstellung den antisemitischen Mythos
des 'Judendorfes' auf, der zu Schändungen des Friedhofs führte.
Anknüpfungspunkte für die Forschung sind der jüdische Friedhof, der Türsturz
der Synagoge in der Coburger Nikolauskapelle, die heute verfallene Mikwe und
eine hebräische Schriftrolle des biblischen Buchs Esther. Ergänzt wird die
kleine Wanderausstellung durch ausgewählte Stücke aus dem Staatsarchiv
Coburg, die das geregelte Zusammenleben jüdischer und christlicher
Autenhäuser im 19. Jahrhundert belegen.
In Kooperation mit den Central Archives for the History of the Jewish People
(CAHJP) digitalisieren die Staatlichen Archive Bayerns derzeit die dort noch
erhaltene Überlieferung der jüdischen Kultusgemeinden aus Bayern. Ein
eigener Bestand zur jüdischen Gemeinde Autenhausen existiert allerdings
nicht. In den Unterlagen des Distriktsrabbinats Bamberg finden sich jedoch
Akten zu Autenhausen und dem Ende der dortigen jüdischen Gemeinde. Diese
Unterlagen werden im Laufe des Jahres 2024 über die Findmitteldatenbank der
Staatlichen Archive Bayerns online gestellt.
Die Ausstellung ist vom 18. März bis zum 31. Mai 2024 im Staatsarchiv
Coburg, Herrngasse 11, 96450 Coburg, während der Öffnungszeiten des Archivs
zu sehen.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8:00-16:00 Uhr; Freitag 8:00-13:30
Uhr. Geschlossen an den gesetzlichen Feiertagen. Der Eintritt in die
Ausstellung ist frei.
Öffentliche Führungen: 27. März, 17. April, 8. Mai – jeweils um 15:00 Uhr.
Vgl.
Link. |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die
jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979
S. 108-109. |
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 195. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany -
Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 199.
|
| "Mehr als
Steine...." Synagogen-Gedenkband Bayern. Band I:
Oberfranken - Oberpfalz - Niederbayern - Oberbayern - Schwaben.
Erarbeitet von Barbara Eberhardt und Angela Hager. Hg.
von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz.
Reihe: Gedenkbuch der Synagogen in Deutschen. Begründet und
herausgegeben von Meier Schwarz. Synagogue Memorial Jerusalem. Bd. 3:
Bayern. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im
Allgäu.
ISBN 978-3-98870-411-3.
Kein Abschnitt zu Autenhausen, doch im Abschnitt zu Coburg S. 125 die
Geschichte des Reliefsteines aus Autenhausen.
|
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Autenhausen Upper
Franconia. The community was founded around the turn of the 17th century,
opening a synagogue and public school in 1828. The Jewish population in 1890 was
64 (total 332). The last two families left for Coburg in 1923 after being beaten
by Nazi Youth.
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|