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in Würzburg
Würzburg (Unterfranken)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
im 19./20. Jahrhundert (bis nach 1933)
Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Würzburg wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
Hinweis: die Texte auf dieser Seite
müssen noch teilweise abgeschrieben beziehungsweise mit Anmerkungen versehen werden,
können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden.
Die Anmerkungen zu den einzelnen Personen beziehen weitere Informationen
ein aus:
- Reiner Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden
1900-1945. 2 Teilbände. Würzburg 1989 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs
Würzburg Band 4, I-II. Hrsg. von Ulrich Wagner). Abgekürzt: Strätz.
Auf dieser Seite stehen keine Texte zu den Rabbinern, Lehrern und anderen Kultusbeamten
der Gemeinde, siehe hierzu die Seiten
- Zur Geschichte des Rabbinates in Würzburg
- Zur Geschichte der Lehrer und der anderen Kultusbeamten sowie des
Schulwesens
Übersicht:
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Anzeigen des Goldstickers Leopold Behr
(1872/73)
Anmerkung (Quelle: Strätz, Biographisches Handbuch I S. 81): Leopold Behr
stammte aus Reichenberg/Unterfranken. Sein Sohn Gustav Behr (geb. 1843 in
Würzburg, gest. 1904 in Würzburg) führte das väterliche Gold- und
Kunststickereigeschäft (Fa. Leopold Behr, zuletzt Martinstraße 7)
fort.
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. März
1872: "Leopold Behr, Goldstickerei in Würzburg.
Anfertigung aller Arten Synagogen-, Fahnen- und Uniforms-Stickereien.
Elegante und geschmackvolle Ausführung. Reelle Bedienung. Auch
werden zwei in dieser Branche tüchtige Gehilfen daselbst
gesucht." |
|
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. November
1873:
"Leopold Behr, Goldstickerei in Würzburg.
Anfertigung aller Arten Synagogen- und Fahnenstickereien.
Elegante und geschmackvolle Ausführung. Reelle Bedienung." |
Verurteilung des Raubmörders der Glaser'schen Eheleute
(1879)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Oktober 1879: "Würzburg.
Am 26. September (1879) wurde Holleber, der Raubmörder der Glaser'schen
Eheleute, von dem hiesigen Schwurgerichte zum Tode verurteilt. Da er
die Tat und ihrer Motive geständig war, so ergab die Verhandlung, dass
hier kein Racheakt oder ein wohlverdientes Geschick von Seiten des
Gemordeten vorlag, wie das judenfeindliche 'Fränkische Volksblatt' seinem
Leserkreis glauben machen wollte, und zeigte sich hier wiederum recht
deutlich, welcher Mittel sich dasselbe zu seinen Zwecken bedient. Dies die
beruhigende Seite an diesem leider an und für sich so traurigem
Drama." |
Zum Tod von Rosine Wolfing
(Wolffing, 1885)
Anmerkung: Strätz (Biographisches Handbuch II S. 680) nennt als Eltern von
Salomon Wolffing (geb. 1848 in Würzburg, gest. 1904 in Würzburg): Isidor
Wolffing, gest. 1864 in Würzburg (Destillateur) und seine Frau Rosa geb.
Scheler (Schäer?) aus Schwanfeld, gest. 1885. Über die Geschichte der
Familie von Salomon Wolffing siehe bei Strätz ebd.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Februar
1885: "Nekrolog. Würzburg. Wenn der Fromme aus einem Kreise
scheidet, sei auch dieser noch so groß, seine Lücke ist bemerkbar, sein
Verlust wird schwer empfunden - der Weggang des Frommen aus der Stadt
macht ein Kennzeichen. So lehren es unsere Weisen von dem frommen
Manne, so von der frommen Frau, denn auch die Frau, wenn ihr Pflichtgebiet
auch kein so weites und vielfältiges, verschafft sich einen
Wirkungskreis, in dem sie Segen verbreitet, in welchem sie Großes und
Wichtiges zu leisten vermag. Ist doch ihr Einfluss auf die Familie, auf
die Erziehung und Heranbildung der Kinder entscheidend, ihre
Wohltätigkeit, ihre Wirksamkeit als Friedensengel hervorragend und oft
von schönster Art. Darum ist auch in unserem Schrifttum den frommen
Frauen, eine so wichtige Stellung in der Gesellschaft angewiesen und
ihr Anteil an der Entwicklung des nationalen Lebens, Glücks und Gedeihens
ein so anerkannter. So oft daher eine solche Fromme für immer aus unserer
Mitte scheidet, empfinden wir schmerzlich ihren Verlust und beklagen ihren
Heimgang. In gleicher Weise betrauern wir auch den so frühen Tod einer
durch echte Frömmigkeit und regen Wohltätigkeitssinn ausgezeichneten
Schwester, Frau Rosine Wolfing - sie ruhe in Frieden -, welche im
Alter von 65 Jahren am 6. dieses Monats das Zeitliche gesegnet. Ein
gottgefälliges, tugendhaftes Leben hat damit geendet; denn in echt jüdischem
Sinne hat sie ihr Hauswesen geführt, würdigte sie das ihrem Geschäft
zugewendete religiöse Vertrauen, erzog sie ihre Söhne zu Tora und
Gottesfurcht, übte sie Liebesdienste und Wohltätigkeit,
unterstützte sie Talmudgelehrte und löbliche Anstalten und
vergaß in ihren besseren Tagen nicht des Elends und der Not Anderer.
Möchte ihr Beispiel Nachahmung finden in der jüngeren Generation; denn
immer mehr lichten sich die Reihen, welche sich ebenso sehr durch
religiösen Geist als durch werktätige Nächstenliebe
hervortun.
Möge uns Gott ferner bewahren vor ähnliche Verlusten, es wird
verschlungen der Tod auf ewig, vor Trauer und Kummer; die
Heimgegangene aber aufgenommen sein in den Verband des ewigen Lebens."
|
Zum Tod von Hofbankier Joseph Freiherr von Hirsch auf Gereuth
(geb. in Würzburg, gest 1886 in München)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Januar
1886: "Über den Baron von Hirsch, über dessen Beerdigung wir
oben berichtet, schreibt die 'Süddeutsche Presse' (München) vom 10.
dieses Monats: Im Schlosse Planegg ist gestern Morgen der königlich
bayrische Hofbankier Joseph Freiherr von Hirsch auf Gereuth, Chef des
gleichnamigen hiesigen Bankhauses, im 81. Lebensjahr gestorben. Freiherr
von Hirsch wurde am 2. Juli 1805 in Würzburg geboren. Nach
Absolvierung seiner Studien und nachdem er zu seiner weiteren Ausbildung
größere Reisen unternommen hatte, übernahm er im Jahre 1840 nach dem
Ableben seines Vaters, des Hofbankiers Jacob von Hirsch, die Leitung des
Bankhauses und sämtlicher Güter. Die Tüchtigkeit und Solidität des
Hauses gewann ihm auch unter dem neuen Leiter immer weitere Kreise; das
Bankhaus behauptete immer einen ersten Rang. Im Jahr 1848 wurde Freiherr
von Hirsch zum Hofbankier ernannt und in der Folge auch durch Verleihung
des Freiherrntitels und anderer Auszeichnungen von seinem Landesherrn
belohnt. Auch die Mitbürger des Freiherrn von Hirsch wussten seine hohen
Verdienste zu schätzen. Im Jahre 1854, zur Zeit der Cholera-Epidemie,
trug er durch Errichtung von Spitälern aus eigenen Mitteln, durch
Beihilfe und Spenden aller Art in hochherzigster Weise zur Linderung des
Notstandes bei. Auch sonst war er den Armen und Bedrängten ein stets
gütiger Helfer. Neben seiner sonstigen Tätigkeit widmete sich der
Freiherr von Hirsch auch mit bestem Erfolge der Landwirtschaft; der
mustergültige Stand, in welchem sich die Güter der Familie zur Zeit
befinden, ist von Autoritäten stets hervorgehoben worden. Freiherr von
Hirsch war württembergischer Konsul, Kurator und Administrator von
mehreren Planegger Stiftungen, ferner Mitglied verschiedener industrieller
und landwirtschaftlicher Gesellschaften. Der im Jahre 1828 mit seiner
Gemahlin Caroline, geborene Wertheimer, geschlossenen Ehe sind vier
Töchter und drei Söhne entsprossen. Der älteste dieser Söhne, Baron
Moritz Hirsch, ist der bekannte
Eisenbahnbau-Unternehmer." |
Links: Wikipedia-Artikel
zu Familie Hirsch auf Gereuth Wikipedia-Artikel
zu Schloss Planegg
Wikipedia-Artikel
zu Baron Maurice de Hirsch |
Zum Tod des königlichen Advokaten Dr. Ohlesheimer (1886)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. Juni
1886: "Würzburg, 8. Juni (1886). Vorgestern starb dahier der
königliche Advokat Dr. Ohlesheimer, der dem hiesigen jüdischen Spitale
in seinem Testamente sein ganzes Vermögen im Betrage von 65.000 Mark
vermacht hat." |
Zum Tod von Simon Emanuel Oppenheimer (1886)
Anmerkung (Quelle: Strätz Biographisches Handbuch II S. 426): Simon Emanuel
Oppenheimer ist am 16. August 1812 in Heßdorf
bei Lohr geboren; er war zunächst Kaufmann und Großhändler (Kurz-,
Strumpfwaren) und gründete in den 1870er-Jahren eine (Filz-)Schuhfabrik
(später H. Buxbaum & Co.); er war verheiratet mit Fanny geb. Maier aus
Schwarza bei Erfurt (geb. 1814, gest. 1901 in Würzburg); Simon Emanuel
Oppenheimer starb am 2. November 1886 in Würzburg. Seine Kinder waren: Therese
(geb. 1837 in Heßdorf), Isaak (geb. 1839 in
Heßdorf), Maier, Jette (geb.
1846), Moses (geb. 1848) und Leopoldina (geb. 1851). Zu den Familien der Kinder
von Simon Emanuel Oppenheimer siehe teilweise weitere Informationen bei
Strätz.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. November
1886: "Würzburg, im November (1886). Der Weggang eines
Frommen aus der Stadt macht ein Kennzeichen. Erst mit dem Scheiden
eines Frommen aus der Stadt, aus dem Kreise seiner Tätigkeit, gewahrt man
seine Bedeutung, wird man seines Wertes und damit auch des Verlustes
bewusst, der einen betroffen. Auch aus unserer Stadt, aus unserem Kreise
ist ein Frommer, ein Schimon HaZadik geschieden, dessen Leben uns
ein herrliches Bild der echten, hingebenden Gottesfurcht, der reinsten
Nächstenliebe und freudigsten Betätigung derselben hinterließ. Herr
Simon Em. Oppenheimer hauchte am 2. dieses Monats nach mehrjährigem,
schwerem Leiden im Alter von 74 Jahren seinen reinen Geist
aus.
Mit ihm ist einer der tätigsten, angesehensten und würdigsten Männer
aus unserer Gemeinde, zu deren Verwaltung er mehrere Jahre gehörte,
geschieden. Mit seltenem Eifer suchte er den Pflichten von Tora,
Gottesdienst und Wohltätigkeit, welche Rabbi Schim'on HaZadik
als die Grundsäulen der sittlichen Weltordnung bezeichnete, gerecht zu
werden.
Bei aller Inanspruchnahme als Chef eines bedeutenden
Engros-Export-Geschäftes, fand er doch Zeit für einen täglichen Schiur
Gemara im Hause und an dem Schiur Mischnajot in der Synagoge
regelmäßig teilzunehmen. Seine Liebe zur Tora bewies er auch den
Torabflissenen; die Talmudgelehrten fanden in ihm einen Verehrer und
Gönner, die Tora-Jünger der hiesigen Jeschiwa einen Förderer ihres
Strebens, Anstalten, die der Tora gewidmet, wurden von ihm materiell und intellektuell
eifrigst unterstützt; so nahm er bei der Gründung der israelitischen
Lehr- und Erziehungs-Anstalt dahier, der hiesigen israelitischen
Lehrerbildungsanstalt, welch beiden Anstalten er auch als
Verwaltungs-Mitglied angehörte, der Vorbereitungsschulen in Höchberg und
Burgpreppach regesten Anteil. Im Gottesdienst zeichnete er sich durch
seinen regelmäßigen Besuch des Bethauses (Synagoge), durch sein
andächtiges, inniges Gebet und durch die strenge und eifrige Beobachtung
aller religiösen Gebote aus. Endlich oblag ihm die Wohltätigkeit
gegenüber den Lebenden und den Toten mit ganz besonderer Hingabe.
Vertrauensvoll wandte man sich bei jeder Angelegenheit an Simon Emanuel
Oppenheimer, und stets war er bereit, sich der Sache anzunehmen: sehr
häufig übernahm er das schwierige Amt des Sammlers und sein Eifer war
meistens vom besten Erfolge begleitet. Wo und wann immer ein Notruf aus
bedrängter Lage in die Öffentlichkeit drang, da stellte sich der edle
Verblichene an die Spitze |
eines
Hilfskomitees und gab somit das Beispiel zur Abhilfe und Linderung. Herr
Oppenheimer - seligen Andenkens - war stets ein eifriges Mitglied
vieler Wohltätigkeits-Vereine nicht nur hier, sondern auch auswärts; die
Alliance Israélite fand in ihm einen würdigen Vertreter an hiesigem
Platze. Und diesen Geist der Frömmigkeit und Wohltätigkeit suchte er
auch in seinem Hause und in seiner Familie vorherrschen zu lassen. Sein
Streben in dieser Hinsicht war von schönstem Erfolge gekrönt, er hatte
die Freude in seinen Söhnen diese seine edle Tätigkeit fortgesetzt und durch
Verheiratung seiner Töchter sich mit gleichgesinnten in religiöser und
humaner Beziehung exzellierenden Familien verwandtschaftlich verbunden zu
sehen. Mögen die trauernden Hinterbliebenen hierin, sowie andererseits in
der Verehrung, die sie dem teueren Dahingeschiedenen gezollt, und in der
aufopfernden Liebe, mit welcher sie ihm während der langen Krankheit
gepflegt, Beruhigung und Trost finden.
Sein Geist wird fortleben - zum ewigen Gedenken soll der Fromme sein -
und er wird in dem Jenseits, für das er gelebt und gestrebt, den
reichsten Lohn genießen. Auch in der Gemeinde, die durch zahlreiche Beteiligung
an dem Leichenbegängnis ihre Anerkennung zollte, wird das Andenken Simon
Emanuel Oppenheimers stets ein gesegnetes sein, sein Wohltaten bei allen
Anstalten in dankbarer Erinnerung bleiben. Diesen Gefühlen gab auch Herr
Rabbiner Bamberger unter Hervorhebung der großen Verdienste des
Verstorbenen und mit dem Wunsche der Nachahmung desselben in der Grabrede
lebhaftesten Ausdruck.
Möge in die entstandene Lücke Ersatz treten und der Tod unsere Besten
verschonen." |
Zum Tod von Rifka Adler
(1891)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Februar 1891: "Würzburg.
Es war ein edles Opfer, das der strenge Wintergefordert; Frau Rifka
Adler, Ehefrau des Herrn J. Joseph Adler, eine der frömmsten Frauen
unserer Gemeinde, schied aus unserer Mitte, und mit ihr verliert das
Judentum eine wahre Gerechte, verlieren die Kinder eine echte Mutter,
verlieren die Armen eine edle Wohltäterin, die stets, wie im Leben, auch
im Wohl tun bescheiden und verborgen wirkte, wie es ja an der Bahre von
Herrn Rabbiner Bamberger so herrlich hervorgehoben wurde. Sie hat
sich das Höchste errungen, was Menschen auf Erden erringen können -
die Unsterblichkeit. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des
Lebens." |
Goldene Hochzeit von Samuel Adler und seiner Frau
(1891)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Juni 1891: "Würzburg,
16. Juni (1891). Ein seltenes Fest fand gestern dahier statt. Herr Privatier
Samuel Adler feierte seine goldene Hochzeit im Kreise zahlreicher
Verwandten, Kinder und Enkeln. Eingeleitet wurde die Feier schon am
jüngsten Wochenfeste durch die Widmung eines prachtvollen gestickten
Parochet (Toraschreinvorhang) für die hiesige Synagoge und größere
Schenkungen an Arme und Wohltätigkeitsanstalten von Seiten der Kinder.
Das Fest selbst wurde in einem jüdischen Hotel abgehalten und gestaltete
sich zu einem äußerst gelungenen, freudigst erregten, reich an
erhebenden Momenten. In zahlreichen Ansprachen und einlaufenden Depeschen
fand die Tagesbedeutung und die Beglückwünschung des Jubelpaares
Ausdruck. Auch der Herr Rabbiner Bamberger beehrte das Fest mit
seiner Gegenwart und hielt eine der Feier entsprechende, beifällig
aufgenommene Ansprache an das Jubelpaar. So verlief das Fest in
schönster, würdigster Weise, das die Anwesenden bis zur späten Stunde
in der animiertesten Stimmung erhielt. An dem Ganzen nahm das Jubelpaar,
das sich noch voller Rüstigkeit und Geistesfrische erfreut, den regesten
Anteil. Möchte dasselbe noch recht lange dieser himmlischen Gnade
teilhaftig werden und es ihm vergönnt sein, noch unzählige Freuden in
dem schönen Familienkreise zu erleben!" |
Zum Tod von Rabbi Wolf Maier (1892)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Juni
1892: "Würzburg, 13. Juni (1892). Von einem schweren Gange
zurückkehrend, klingen uns noch die Worte des Trauerredners nach: 'Hilf,
o Ewiger, denn ein Frommer ist dahin'. Ja, Rabbi Wolf Maier - seligen
Andenkens -, der eben seine lange irdische Laufbahn beendet, war ein
wahrhaft Frommer, mit ihm ist einer der ältesten und ersten Mitglieder
hiesiger Gemeinde, einer unserer frömmsten Männer und besten Mitbürger
aus dem Leben geschieden. 'Er war alt und betagt' (1. Mose 24,1),
mit dem hohen Alter von 91 Jahren begnadet, hat er seine Tage in dem
Dienste Gottes verlebt, hat er treulich bis an seine Ende festgehalten an
den drei Säulen der sittlichen Weltordnung Tora, Gottesdienst und
Wohltätigkeit. Als Sprosse einer altehrwürdigen Familie, in der die Tora
eine Heimstätte fand, war er schon frühzeitig an diese Lebensquelle
geführt und genoss den Unterricht bei bedeutenden Toralehrern und
so blieb das 'Lernen' seine liebste Beschäftigung, empfang er Hochgenuss
einen schönen biblischen Gedanken zu hören oder zu finden. Das festmachen
der Zeiten an der Tora (?) fand seine volle Betätigung bei ihm und
noch bis auf die letzte Zeit traf man ihn häufig mit einer Torarolle.
Diese Liebe zur Tora fand auch ihren Ausdruck in der Verehrung der Talmudgelehrten,
die in seinem Hause gerne gesehen, und in der Unterstützung von Talmudschülern,
sodass viele derselben zu seinen Tischgenossen zählten. Wie sehr er dem Gottesdienst
oblag, bewies sein eifriger und pünktlicher Synagogenbesuch noch im hohen
Alter, sein inniges Gebet, seine Liebe zu den religiösen
Geboten und mit welcher Freude und Genauigkeit er sie übte. Ebenso
ausgezeichnet war er in der Wohltätigkeit, in der Übung von
Wohltaten gegenüber den Lebenden und den Toten.
Einfach und natürlich wie sein Wesen, entzog sich seine Wohltätigkeit
vielfach dem Mitwissen anderer und liebte er es, Wohltätigkeit im
Verborgenen zu üben. So konnte mit Recht, wie Herr Distriktsrabbiner
Bamberger in seiner Grabrede hervorhob, auf ihn angewendet werden: 'Eine
Krone des Schmucke ist das greise Haupt, auf dem Wege der Gerechtigkeit
wird es gefunden' (Sprüche 16,31). Sein hohes Alter war von Ruhm gekrönt,
er hat es auf dem Wege der Tugend und Frömmigkeit erreicht. Dieser Ruhm
wird kein vergänglicher sein, er wird im Gedächtnisse
seiner |
Verwandten
und Bekannten fortleben - zum ewigen Gedenken wird der Gerechte sein,
wie auch die allseitige Verehrung in der außerordentlichen Teilnahme bei
dem Hinscheiden und dem Leichenbegängnisse entsprechenden Ausdruck
fand.
So möge er auch dort der höchsten göttlichen Gnade teilhaftig werden,
wie sie ihm hier so sichtbar beigestanden; möge sein verklärter Geist
segnend auf die lieben Seinen herabschauen, er selbst in ihnen fortleben
und sein Haus in dem echtjüdischen Geiste fortbestehen. Der edlen Gattin
aber, die dem Heimgegangenen in allen Bestrebungen treu und liebevoll
beigestanden, möge der Allgütige Trost und Stärkung senden und sie noch
recht lange in Glück und Freude erhalten! Verschwinden wird der Tod
auf ewig!" |
Bankier
Heim wird zum Kommerzienrat ernannt, Rechtsanwälte Dr. Stern und Dr. Freudental
zu Justizräten (1901)
Anmerkung: Zu Rechtsanwalt Dr. Otto Stern weitere Informationen siehe unten
in einem Bericht von 1914.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 11. Januar 1901: "Bei den diesjährigen
Neujahrsauszeichnungen in Bayern haben den Titel eines Kommerzienrats
erhalten die Fabrikbesitzer Dr. Grünzweig - Ludwigshafen,
Dessauer - Bamberg, Lippmann
Bendit - Fürth, Heimann - Schweinfurt,
Bankier Heim - Würzburg, Geschäftsführer des deutschen
Hopfenbauvereins Faist - Nürnberg;
die Titel eines Justizrats: Rechtsanwalt Frank - Hof,
Rechtsanwalt Dr. Stern und Dr. Freudental - Würzburg;
Rechtsanwalt Dr. Wittelshöfer - Fürth,
den Titel und Rang eines Medizinalrates: Dr. Hirsch - Fürth". |
Zum
Tod von Fanny Oppenheimer und von Sophie Oppenheimer geb. Cramer (1901)
Anmerkung: Fanny Oppenheimer geb. Maier (geb. 1814 in Schwarza bei Erfurt)
war die Frau des oben genannten Simon Emanuel Oppenheimer (weiteres siehe oben).
Sophie Oppenheimer geb. Cramer (gest. 16. November 1901 in Würzburg; Angaben
bei Strätz Biographisches Handbuch II S. 432) war die Witwe von Lißmann
Oppenheimer (geb. 25. Dezember 1814 in Heßdorf
bei Lohr, gest. 6. Mai 1891 in Würzburg): war Großhändler, führte zunächst
eine Hopfen-, dann eine Kolonialwarenhandlung mit Zigarrenfabrikation. Kinder
Henriette (geb. 1848/49 in Heßdorf), Emanuel (geb. 1849 in Heßdorf) Frieda
(geb. 1853 in Heßdorf), Hirsch / Hermann (geb. 1856 in Würzburg), Simon (geb.
1859 in Würzburg), Seligmann (geb. 1865 in Würzburg). Weitere Informationen,
teilweise auch zu den Familien der Kinder siehe bei
Strätz.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 28. November 1901: "Würzburg, im November (1901). Wenn
unsere Weisen sagen: 'durch das Verdienst frommer Frauen wurden unsere
Vorfahren erlöst', so haben sie damit das Höchste für die 'Würde
der Frauen' ausgesprochen, und wir müssen schon daraus erkennen, welche
Stellung die ihres Berufes bewusste Frau im Judentum einnimmt; denn wie
könnte die Verdienstlichkeit der Frau höher geschätzt werden, als durch
die Erklärung, dass die Erlösung vom Sklavenjoche und die Erlangung der nationalen
Freiheit und Selbstständigkeit, der Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit der
damaligen Frauen zuzuschreiben ist. Aber nicht nur in jener schweren Zeit
brachten solche Frauen Erlösung und Befreiung, sondern im ganzen Verlaufe
der Geschichte unseres Volkes tritt häufig die Erscheinung hervor, dass
die Hilfe durch edle Frauen bewirkt worden. Wird die Frau ja schon bei der
Schöpfung 'Hilfe' genannt, und ist ihr damit der schönste Beruf, die
schönste Aufgabe gegeben; auch ist sie von Natur aus reicher an Gefühl
und tiefer an Empfindung. Und wie sie selbst tiefer fühlte, so dringen
auch ihre Worte tiefer ins Gemüt, sind selbst schon Erlösung von Leid
und Kummer, Schmerz und Trauer. Aber nicht nur diese Seite kennzeichnet
die frommen Frauen, sondern, und ganz besonders der fromme Sinn,
die größere Empfänglichkeit für alles Religiöse und Erbauliche, die
Freudigkeit in der Erfüllung der religiösen Pflichten in der Übung des
Guten und Schönen. Solcher Frauen, die sich ihrer wahren Aufgabe und
Bürde bewusst, waren es in Israel stets nicht wenige; sie fanden in der
Religion die sichere Anleitung zur Erfüllung ihres Berufes, und die
richtige Erkenntnis und ideale Auffassung desselben trug wesentlich zu
einem innigeren, höheren Familienleben bei. Ob es sich auch in unserer
Zeit noch so verhält, oder ob mit der Abnahme des religiösen Lebens und
Sinnes im allgemeinen auch die frommen Frauen seltener geworden,
dürfte unschwer zu beantworten sein, und sie sind es umso mehr, je mehr
man das Wort in seiner vollen Bedeutung nimmt. Umso schmerzlicher muss es
daher berühren, wenn wir von diesen seltenen Erscheinungen aus dem Dasein
schwinden und ihre Zahl sich vermindern sehen. Und ein solch schmerzliches
Gefühl muss uns bei dem Gedanken überkommen, dass auch unsere Gemeinde
in kurzer Aufeinanderfolge zwei solcher edlen Frauen, solcher frommen
Frauen, einer unserer besten, hochachtbaren Familien angehörig, verloren
hat; Frau Fanny Oppenheimer, Witwe des Herrn Simon Emanuel
Oppenheimer, und Frau Sophie Oppenheimer geb. Cramer, Witwe des
Herrn Lißmann Oppenheimer. |
Wie
die Männer unserer, geradsinnig und vollkommen, hervorragend an
Frömmigkeit und Wohl tun, sich des Vertrauens und der Achtung ihrer
Mitbürger in hohem Grade erfreuten, so waren es auch diese ihre Frauen;
auch sie zeichneten sich durch frommen Sinn, Wohl tun und
Menschenfreundlichkeit aus, waren viele Jahre hindurch Vorsteherinnen des
Frauen-Vereins, als welche sie das sie ehrende Vertrauen durch strenge
Gewissenhaftigkeit und volle Hingebung rechtfertigen. Da war kein Gang zu
viel, keine Stunde zu spät, um Liebetaten zu üben, den Leidenden Trost,
den Schmachtenden Hilfe zu bringen. Und wie im öffentlichen, so im
häuslichen Wohl tun; Arme und Dürftige fanden freundliche Aufnahme im
Hause und am Tische, Thorabeflissene Würdigung und wohlwollendes
Entgegenkommen. Und diese edlen Züge, dieses menschenfreundliche Schaffen
und Wirken machte ihr Haus zu einem echt jüdischen, patriarchalischen und
übertrug sich auf Kinder und Enkel, die in solchen Eltern die
herrlichsten Vorbilder verehrt. So bildeten diese Frauen eine Zierde der
Familie und der Gemeinde, und ihr Heimgang bedeutete für engere und weitere
Kreise einen schweren Verlust. 'Das Scheiden des Frommen macht tiefen
Eindruck.' Als die Mutter Erde sich anschickte, neues Leben ihren
Kindern zu spenden, da endete ein langes, frommes Leben, und die Erde
öffnete ihren Schoß, um Frau Fanny Oppenheimer aufzunehmen, und
als sie sich wiederum anschickte, sich selbst der Ruhe zu überlassen, da
bettete man in ihr Frau Sophie Oppenheimer zur letzten Ruhe, nach
schweren Leiden. So schlummern sie süß den Schlaf des Arbeiters,
während ihre reinen Seelen in lichten Höhen weilen und im Abglanze
göttlicher Majestät den reichen Lohn ihres Erdenwirkens genießen. Ihr
Gedächtnis wird stets ein gesegnetes sein!" |
Zum Tod von Dr. Herz Bamberger (1902)
Abschrift noch nicht vollständig
durchgesehen.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. April 1902: "Würzburg,
28. März (1902). Von schwerem Gange zurückkehrend und noch ganz unter
dem Banne des Ereignisses stehend, gewährt es meinem Herzen
Erleichterung, dem, welchem unsere Trauer, unser Schmerz gilt, in diesen,
von ihm selbst so sehr geschätzten Blättern, ein Denkmal zu setzen und
Kunde zu geben von dem schweren Verluste, der nicht nur eine unserer
hochachtbarsten, ehrwürdigsten Familien, sondern auch die Gesamtheit
betroffen.
Rabbi Naftali Dr. Herz Bamberger, Sohn unseres hochverehrten Herrn
Rabbiners N. Bamberger, ist am Mittwoch, den 26. dieses Monats im 29.
Lebensjahre aus unserer Mitte geschieden, um in das bessere Jenseits
einzugehen. Wer den edlen, für alles Hohe und Gute begeisterten jungen
Mann kannte, wird mit uns in die Klage einstimmen: wehe um die, die
verschwunden sind und nicht wieder gefunden werden wehe um solch
frühzeitigen Heimgang und dass desgleichen nicht viel gefunden wird.
Hervorgegangen aus einer Familie, in welcher die Tora eine Heim- und
Pflegestätte gefunden, der Sohn eines großen Vaters und Enkel eines
großen Gaon, dessen Vorbild ihm noch geleuchtet und dessen Einführung in
Tora und Gottesfurcht er noch genossen, wuchs der Verblichene heran, auf
die Segnungen der Tora hin, und eignete sich durch rastlosen Fleiß, durch
Eifer und Liebe zur Tora bald ein außerordentliches Wissen im Blick auf
den Talmud und die halachischen Autoritäten an, reifte frühzeitig zu
einem Gelehrten heran und wurde so mit der rabbinischen Autorisation von
bedeutenden Rabbinern ausgezeichnet. Er war daher wohl befähigt, seinen
Vater in den rabbinischen Befugnissen sowie in den Amtsgeschäften bestens
und vielfach zu vertreten. Seine bei seinem Vater bereits erworbenen
Kenntnisse in unserer heiligen Tora suchte er noch an den Jeschibos in
Berlin und Frankfurt am Main zu erweitern und überall bewährte sich sein
rastloses Streben und erzielte er die schönsten Erfolge. Und wie in der
Tora, so erwarb er sich auch in den profanen Wissenschaften eine hohe
Bildung, durch welche er mit Auszeichnung promovierte. Eine literarische
Arbeit über die Rabbiner Würzburgs aus dem Mittelalter
beschäftigte ihn noch in der letzten Zeit, bis die Feder seiner Hand
entfiel und er unvollendet das Werk, wozu er so mühsam ein reiches
Material bereits gesammelt, verlassen musste. Eine tückische Krankheit,
der er mit aller Überwindung zu widerstehen suchte, siegte über das
junge Leben und entriss ihn einem geliebten und liebenden Familienkreise,
entriss ihn einer fruchtbaren Tätigkeit, die des Guten und Segensvollen
so viel hätte schaffen können. Kein Wunder, dass die Kunde hiervon in
weiten Kreisen die aufrichtigste Trauer und |
Teilnahme
erregte und dass die Beteiligung an seinem Leichenbegängnisse eine
außerordentlich große war. In beredten Worten legten hiervon und von der
Liebe und Anerkennung, welcher sich der Betrauerte allseitig erfreute, die
Trauerreden an der Bahre, im Hause und am Grabe in
Höchberg, wo selbst auch die Großeltern
väterlicherseits und der Großvater mütterlicherseits, Herr Perlstein
aus Kopenhagen, ruhen, Zeugnis ab.
Den ersten Nachruf widmete Herr Seminarlehrer Weißbart dem Entseelten
als Freund rief er ihm zu, dann als dem Sohne unseres verehrten Rabbi, und
endlich als Kollege, da der selbe ihm letzten Jahre den fremdsprachlichen
Unterricht am Seminar erteilte. An der Hand des VersesSchilderte Redner das
Leben und Streben des dahingeschiedenen. Unter kann hier nicht die
Untätigkeit gemeint sein, dass sie gut sei, da es doch heißt sondern die
innere Beruhigung und Befriedigung, die empfunden wird durch die unablässig
Beschäftigung mit der Tora, die tuv genannt wird, wie es heißt qui la Cara
TaufNur diese Sache fand auch schön und gut und er strebt sie mit aller
Kraft durch seine stete Beschäftigung mit der Tora. Aber auch dem irdischen
sollte er den Schuldigen Tribut, wenn es wohlgefällig, wenn es im Sinne der
Tora, von der es heißt gepflegt und geübt wird, er neigt seine Schulter, zu
tragen dass beiden Rechnung tragend, In Tora, wohlgefällig und friedliebend
im Umgang mit den Menschen und so war sein ganzes Leben ein Tribut an Gott
und die Menschheit, wart er ein. Als solcher können wir auch von ihm sagen
süß ist der schlaft ist streuen arbeitslosOb er wenig oder viel vom Leben
genossen, wie auch diese Stille auf an wandte und bemerkte diese hat in
seinen 28 Jahren mehr verarbeitet, als andere Gelehrte in 100 Jahren. So hat
er sein kurzes Leben benutzt, um sich die wahre Ruhe zu erringen und zu
erkämpfen. Natalie stand auf der Höhe des Feldes im Kampf des Lebens und
schwang sich in die Gefilde, von denen es heißtUm dort die Frucht seiner
Taten zu genießen. Diese Frucht, sein sie Hut stehen seinen Eltern bei und
gewähren Ihnen Trost in schweren leid!
Herr Dr. Tachauer nahm die Opfergesetze in dem wöchentlichen
Abschnitte zum Text seiner Trauerrede, in dem er den Unterschied zwischen
den allgemeinen Opfern und dem Speiseopfer des hohen Priesters aus führte,
um daran nachzuweisen, wie das Leben eines jeden einzelnen dem des hohen
Priesters gleiche und wie sich derTeure hin geschiedene schon in seinen
jungen Jahren dessen beflissen, wie er hier in ein herrliches Beispiel
gegeben.
Herr Dr. Braunschweiger führte in seinem Highspeed die Tal modische
Erzählung an: als dem Rabbi Johanna an Ben Sakai ein Angelinas imkeit und
Tugend ausgezeichneter Sohn gestorben und er darüber untröstlich schien,
versuchten es einige Gelehrter, Ihn mit gleichen Fällen aus der Bibel, wie
Adam, Aaron, David und Jupp zu trösten, er aber weigerte sich dessen, indem
der Schmerz anderer den seinen noch vermehren. Mit besserem Erfolge aber
versuchte es Rabbi Elieser ben Azaria durch ein Gleichnis. Ein König
vertraute einem Diener ein teures Kleinod mit der verschärften Mahnung an,
es sorgfältig zu hüten und makellos wieder zurückzuerstatten. Der Diener
fürchtete die schwere Aufgabe und war glücklich, das teuerste Gut unversehrt
und in seiner ganzen Herrlichkeit wieder zurückerstatten zu können. Das
Gleichnis verfehlte seine Wirkung nicht auf das Herz des Trauernden und er
sprach: 'Dank dir, mein Sohn, du hast mich richtig getröstet'. Also möge
sich auch hier der schwer getroffene Vater in dem Gedanken trösten, dass er
das ihm anvertraute teure Gut in seiner Reinheit, in seiner seelischen
Vollendung, geziert mit der Krone der Tora und der Krone des guten
Namens zurückgeben konnte.
Mit tränenerstickter Stimme brach der tiefgebeugte Vater am offenem Grab in
die Klage aus, Mah omer, was soll ich sagen, wo Worte finden für
meinen Schmerz; Worte, die besagen, was er mir gewesen. Weiß ich doch am
besten, welchen Schatz an Wissen, Frömmigkeit und Güte er in sich geborgen!
Nein Naftali war voll des besten Willens, der Liebe und Güte Fall des
göttlichen Segens, ein Segen seiner Familie, ein Segenversprechen der Sohn
für weite Kreise. Aber so groß auch der Verlust, so groß auch mein
SchmerzGott hat es gegeben, Gott hat es genommen, sein heiliger Name sei
gepriesen.
Hierauf sprach Herr Distriktsrabbiner Adler von
Kitzingen als Onkel, unter Anführung
eines Gleichnis es aus dem Midrasch wejikra. Ein König befahl seinem
treuesten Diener, ihm einen Palast zu bauen. Der Diener suchte sich seines
Auftrages bestens zu entledigen. Bei der Ausführung des Bauers ließ er an
allen Teilen desselben den Namen des Königs anbringen. Als der König nach
Vollendung des Palastes in denselben einzog, bemerkte er seinen Namen in
allen Hauptteilen. Da sprach er: 'wie, mein Diener hat mir solche Ehre
erwiesen, und ich sollte im innern thronen, während er außen steht? Nein,
rufe ihn, er wohne bei mir im Allerinnersten. Da, Mosche bei allen Teilen
der Stiftswohnung sagte: 'so wie Gott befohlen', darum habe auch Gott
gesagt: 'Wie, ich soll hier wohnen und mein treuer Diener außen stehen? Nein
er kommt zu mir in mein Allerheiligstes'. Darum heißt es nach Vollen- |
dung
des Heiligtum und er sprach zu Mosche. Auch der teure Hingeschiedene
sei ein treuer Diener Gottes gewesen, sein ganzes Leben war ein Kiddusch
HaSchem (Heiligung des Gottesnamens), sein Lernen, all sein Tun
leschem schamajim zur Ehre Gottes und darum hat ihn auch Gott schon
frühzeitig zu sich gerufen, dass er einziehe in sein Allerheiligstes.
Zum Schluss nahm noch Herr Hauptlehrer Eschwege in
Höchberg als naher Verwandte das Wort.
Tief ergriffen, umso mehr, als ihn vor kaum Jahresfrist das gleiche
Schicksal betroffen, hob er die Tugenden und die Bedeutung dieses
jugendlichen Geistes und Tugendhelden hervor und verglich ihn mit awner
ben ner 'eine Lichtquelle und Sohn großer Lichter', der zu
kämpfen und siegen verstand, der mit jugendlicher Kraft die Fahne der
Tora und der Wahrheit hochhielt, für sie litt und stritt, bis der
unerbittliche Tod sie seiner Hand entgleiten ließ, und er wie ein Abner
das Werk, dass er erstrebt, verlassen musste, unvollendet nach seiner
Meinung, vollendet aber nach dem ..., vollendet in seinem erhabenen
Beispiele und verklärend für ein reineres schöneres Leben!
Von weiteren Reden musste wegen des Erev Schabbat (Vorabend zum
Schabbat) Umgang genommen werden, und so übergab man den irdischen Teil an
die Erde zurück. Während der Geist zur ewigen Heimat zurück kehrte. Für ihn
war der große Sabbat bereits angebrochen, der Abend war dahin, der ewige
Morgen erschien durch den Vollendet war für ihn Himmel und Erde, himmlische
und irdische Aufgabe.
So schloss einem Feier, würdig dem, welchem sie galt, ein Zeugnis seiner
Fröhlichkeit und Seelenreinheit... Mögen die tiefbetrüben Eltern auch hierin
Trost finden und sich aufrichten an dem Gedanken, dass ihre Erziehung die
herrlichsten Früchte gezeitigt und sie den geliebten Sohn als ein
anheimgegeben. Das Gedenken an den Gerichten ist zum Segen!. |
Zum Tod von Leopold Oster, Verwalter des
israelitischen Kranken- und Pfründnerhauses
(1902)
Anmerkung: Leopold Oster ist am 26. November 1850 in
Brodenbach geboren. Im Krieg 1870/71 war
er als Sanitäter im Einsatz. Nach seiner Heirat mit Nanni geb. Steinhardt aus
Höchberg lebte er noch kurze Zeit in Brodenbach, ab 1876 in Würzburg. Hier
führte er ein Bürstenbindergeschäft, zeitweise mit seinem Bruder (?) Dagobert
Oster. 1884/85 wurde Leopold Oster als Verwalter des Israelitischen Kranken- und
Pfründnerhauses in der Dürerstr. 20 in Würzburg angestellt. 1896 erhielt er das
Bürgerrecht und das Heimatrecht der Stadt Würzburg. Angaben nach der
Biographischen Datenbank Jüdisches Unterfranken.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 14. Oktober 1902: "Würzburg, im September. Einen
schweren Verlust sollte uns das abschließende Jahr noch bringen. Herr
Leopold Oster, Verwalter des hiesigen israelitischen Kranken- und
Pfründnerhauses, ist am 26. September nach nur dreitägiger Krankheit, im 51.
Lebensjahr, seiner segensreichen Tätigkeit im Dienste der leidenden
Menschheit und dem Kreise seiner Lieben durch den Tod entrissen worden. Wer
nur irgend Gelegenheit hatte, obige Anstalt in ihrer Wirksamkeit und
zweckmäßigen Einrichtung kennen zu lernen, der musste auch erkennen, dass
sie den Ruf als Musteranstalt in ihrer Art, wesentlich den ganz
hervorragenden Berufseigenschaften ihres Verwalters zu verdanken habe. Herr
Oster, welcher als Sanitäter seiner Militärpflicht genügte, trat mit der
Gründung der Anstalt im Jahre 1884 als Verwalter ein und wirkte an derselben
mit voller Hingebung, mit seltener Berufstreue und vorzüglicher Sach- und
Fachkenntnis. Damit verband er peinliche Ordnung in allen Teilen des
Dienstes, der Reinlichkeit und der Beobachtung aller sanitären Vorschriften
und Bestimmungen der Hausverwaltung. So machte die Anstalt auf jeden
Besucher den besten Eindruck; denn Ordnung und Reinlichkeit leuchteten ihm
überall entgegen. Dazu kommt noch der religiöse Geist, in welchem die
Anstalt statutenmäßig organisiert ist und geleitet wird, die gemütvolle,
teilnehmende Weise, mit welcher die Krankenpflege geübt wird. Allerdings
stand dem Verwalter zu all diesen Vorzügen eine ebenso ausgezeichnete Gattin
zur Seite und nur solch vereinter Wirksamkeit waren diese Resultate möglich.
Beide Eheleute erfreuten sich auch stets der allseitigen Beliebtheit und
Anerkennung; bei den Ärzten der Anstalt und der Stiftungsverwaltung genossen
Sie unbedingt das Vertrauen, bei den Kranken und Pfründnern Liebe und
Dankbarkeit. Groß war daher der Schrecken, als Freitagabends zunächst in der
Synagoge, dann in weiteren Kreisen die Kunde von dem raschen Hinscheiden
Osters sich verbreitete, allgemein die Teilnahme mit der Familie. Jedoch
fühlte, dass nicht nur diese, sondern die ganze Gemeinde, besonders aber die
Anstalt einen fast unersetzlichen Verlust erfahren hatte. Diese Teilnahme
fand denn auch bei dem am 28. September stattgefundenen Leichenbekenntnisse
entsprechenden Ausdruck. Die Beteiligung war eine ungewöhnlich große; sowohl
die Herren Oberärzte mit ihren Assistenten, verschiedene Vereine, als auch
der größte Teil der Gemeinde waren erschienen.
An der Bahre auf dem Friedhof sprach Herr Distriktsrabbiner Bamberger
rührende Worte der allgemeinen Trauer über den so frühen, unerwarteten
Heimgang es hochverdienten Mannes und den damit entstandenen Verlust für die
Familie, für die Gemeinde und deren hervorragende Wohltätigkeitsanstalt
Ausdruck gebend. In der Gewissheit, dass solchen Verdiensten ein bleibendes,
dankbares Gedenken gesichert und dass dieselben im Himmel den schönsten Lohn
finden werden, möge sich die Schmerz geprüfte Familie trösten!
Hierauf ergriff noch Herr königlicher Hofrat Dr. Adolf Oppenheimer
(Oberarzt der Anstalt seit ihrem Bestehen) das Wort zum Abschied, dem
Hingeschiedenen in seinem und der Verwaltung Namen dankend für seine treuen
Dienste, mit der Versicherung, dass der Name Oster der Anstalt unvergesslich
bleiben und dass er fortleben werde im Herzen der Oberärzte, im Herzen aller
seiner Pflegbefohlenen und aller Freunde der Anstalt.
Der sterbliche Teil wurde hierauf zur ewigen Ruhe gebetet, der Geist aber
wird in himmlischer Wonne segnend auf die lieben Seinen und auf das Werk, in
welchem er sich die schönsten Verdienste erworben, herabschauen!
Von der Verwaltung erschien in den hiesigen Tagesblättern ein sehr warmer
Nachruf. In besonderer Rücksicht auf die Frau und nach einem in den letzten
Lebensstunden ausgesprochenen Wunsche, verbleibt die Witwe im Besitze der
Hausverwaltung, während der eigentlich berufliche Teil durch einen neu
anzustellenden berufstüchtigen Oberpfleger vertreten werden soll. Das
Ausschreiben zur Bewerbung hierzu ist bereits erfolgt." |
Zum
Tod des Kriegsveteranen Raphael Fried (1903)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 4. Mai 1903: |
Zum Tod von Levy Forchheimer (1903)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Oktober 1903: |
|
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 16. Oktober 1903: |
Einweihung der neuen Torarolle des Weinhändlers
Philipp Wolf (1903)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. November 1903: |
Zum
Tod der Rabbinerwitwe Jette Feuchtwang geb. Kohn und ihre Beisetzung im
jüdischen Friedhof Würzburg (1904)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 9. Mai 1904: "Würzburg, im April (1904). (hebräisch
und deutsch:) 'Eine schwere Trauer ist es', in welche eine unserer besten
Familien plötzlich versetzt worden. Frau Jette Feuchtwang, Witwe
des Oberrabbiners Dr. M. Feuchtwang zu Nikolsburg, ist am 24.
dieses Monats im 75. Lebensjahre in das bessere Jenseits eingegangen.
Schon als Gattin eines so hervorragenden, verdienstvollen Mannes und
Gelehrten, und als Tochter aus einem an Religiosität und Wohltätigkeit
ausgezeichneten Hause, wie es das des R. Henle Kohn zu Wassertrüdingen
war, verdient es die Dahingeschiedene, in diesen Blättern gebührend
gedacht zu werden, mehr aber noch um ihrer eigenen Tugenden, ihres
vorbildlichen Lebens willen. Schon das Glück, das sie empfand, einem
Manne der Gottesgelehrsamkeit und von höherem Berufe anzugehören,
Vaterhaus und Vaterland zu verlassen und mit ihm Würde und Bürde zu
teilen, zeigt von dem idealen frommen Sinn, von der erhabenen Auffassung
ihrer Lebensaufgaben. Und wie hat sie diese zu erfüllen gesucht! In
treuer Hingebung an ihre häuslichen, familiären Pflichten verstand sie
es, den geliebten Gatten in seinem schweren Berufe zu unterstützen, die
Familiensorgen ihm zu erleichtern, und ihm das Leben schön und heiter zu
gestalten. An der Erziehung ihrer zahlreichen Kinder zu wahren,
gesetzestreuen Jehudim, zu allem Guten und Nützlichen, nahm sie den
hervorragendsten Anteil, und wenn heiliger Ernst und tiefe
Durchdrungenheit in dieser Beziehung meistens den erwünschten Erfolg hat,
so war es hier der Fall, denn sie hatte die Freude, ihre Kinder nach dem
elterlichen Sinne leben und wirken zu sehen. So lebte sie glücklich an
der Seite ihres geliebten Mannes 40 Jahre, zuerst in Oettingen,
dann in Neutra und in Nikolsburg, bis der Tod des geliebten Mannes dieses
Glück zerstörte. Wie einst Noemi kehrte sie als Witwe in die Heimat
zurück, und beschloss vor einigen Jahren, ihren Lebensabend hier bei
ihrem Schwiegersohne, Herrn Dr. Braunschweiger, in der Umgebung
ihrer Töchter, Frau Dr. Braunschweiger und Frau Dünner, Witwe des
seligen Rabbi Wolf Dünner von Köln, zu vollbringen. Dieser Wunsch fand
nun durch den frühen Tod seine Grenze, ohne vorherige Krankheit
entschlief sie eines sanften Todes. Die Beerdigung auf
dem hiesigen Friedhof (Würzburg) fand unter zahlreicher Beteiligung
statt. Vor allem war der Sohn, Herr Rabbiner Dr. David Feuchtwang in Wien,
herbeigeeilt, seine geliebte Mutter zu betrauen und zu beweinen (Zitat
aus 1. Mose 23,2). Auch andere nahe Verwandten, welche die Trauerkunde
noch rechtzeitig erhielten, erschienen, um der geliebten Mutter, Schwester
und Schwiegermutter den schuldigen Tribut der Liebe und Verehrung zu
bringen. Auf dem Friedhofe angelangt, ergriff zunächst Herr Rabbiner
Bamberger hier das Wort und entwarf unter Zugrundelegung des
talmudischen Satzes die Frau eines Chawer [Freund, Gefährte] ist ein
Chawer ein Lebensbild von der Hingeschiedenen, indem ihr ganzes
Streben in Pflichterfüllung, in dem einen Ziele aufging, die Frau
eines Chawer im erhabensten Sinne des Wortes, die Krone und der
Schmuck ihres Mannes zu sein. Dieses Ziel hat sie in hohem Grade
erreicht, hat sich die Liebe und Verehrung all der Ihrigen wie auch aller,
die sie kannten, erworben. Tief ergriffen begann nun der Sohn, Herr
Rabbiner Dr. Feuchtwang, an die Worte seines Vorredners anknüpfend,
(hebräisch und deutsch:) 'die Weisheit der Frauen erbaut das Haus',
und schildert die Heimgegangene, was sie ihrem Hause gewesen als treue
Gehilfin und Lebensgefährtin des Vaters, als Mutter der Kinder, als
Zierde der Familie; wie sie in dieser ihrer Aufgabe ein herrliches
Vorbild, ein wahres Ideal gewesen. Stets nun sei dahin der Köstlichsten
eine |
ich
nehme dir die Lust deiner Augen (Hesekiel 24,16), die nicht genug zu
beweinen, nicht genug zu betrauern, 'aber du sollst nicht klagen und
nicht weinen' (ebd.) Ihre mustergültigen Verdienste in und außer der
Familie preisend, und ihr den innigsten Dank Aller nachrufend, nahm der
Sohn rührenden Abschied von der geliebten Mutter, geh in Frieden,
sie der allgnädigen Aufnahme im Reiche des Friedens empfehlend. Hierauf
gab der Schwiegersohn, Herr Dr. Braunschweiger, seinen Trauergefühlen
innigen Ausdruck, indem er nach der Talmudstelle 'eine gute Frau ist eine
gutes Geschenk' nachwies, welches teure Gnadengeschenk die Hingeschiedene
dem geliebten Vater, den Kindern, Geschwistern und allen Verwandten
gewesen. Zum Schlusse sprach noch der Schwiegersohn des Vorredners, Herr Rabbiner
Dr. Goitein in Burgkunstadt,
und rief an der Hand des Verses (hebräisch und deutsch): 'Eine herrliche
Krone ist das Greisenalter, auf dem Wege der Tugend wird sie gefunden',
der geliebten Großmutter Worte der Trauer und des Schmerzes, der Liebe
und Anerkennung nach, denn in Wahrheit hatte die Greisin sich des Alters
Krone durch Tugend und Frömmigkeit erworben. So möge sie in diesem ihrem
Vorbilde fortleben und noch in ihrer Verklärung durch ihren Verdienst
fortwirken! Damit schloss die ergreifende Trauerfeier, nachdem der
irdische Teil der Erde zurückgegeben, der Geist aber zu seinem Urquelle
entstiegen war. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des
Lebens." |
Auszeichnung
einer Arbeit des Würzburger Medizinstudenten David Grünbaum aus Nürnberg
(1904)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai
1904: |
Ernennung
von Amtsrichter Einstein zum zweiten Staatsanwalt in Würzburg (1906)
Mitteilung
im "Frankfurter Israelitischen Familieblatt" vom 25. Mai
1906: |
Zum
Tod von Elka Oppenheimer geb. Nußbaum (1907)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 3. Mai 1907: |
Baroness Pauline von Hirsch auf Gereuth wurde beigesetzt
(1907)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 17. Mai 1907: |
Zum Tod von Ludwig Stettenheimer (1911)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 28. April 1911: |
Beisetzung
des tödlich verunglückten Ludwig Stettenheimer (1911)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 26. Mai 1911: |
Zum Tod des Arztes Dr. Leo Oppenheimer
(1912)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 21. Juni 1912: |
Handelsrichter
Hermann Reiß wurde zum Kommerzienrat ernannt (1913)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 10. Januar 1913: |
Zum Tod des Sofer und Buchhändlers Isac Weißbart
(1913)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 10. Oktober 1913: |
Zum
Tod der Schriftstellerin Dr. Susanna Rubinstein (1914)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 17. April 1914: |
Justizrat Dr.
Otto Stern wird ausgezeichnet
(1914)
Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. II S. 592.600): es
handelt sich um Rechtsanwalt Dr. jur. Otto Stern (geb. 7. April 1847 in Steinach
a.d. Saale, gest. 8. Dezember 1924 in Würzburg), war Rechtsanwalt,
Handelsrichter und Kommunalpolitiker. Otto Stern siedelt um 1860 nach Würzburg
über, wo er vermutlich auch studierte und sich danach als Anwalt
niederließ. Otto Stern war über 25 Jahre Mitglied des Stadtrates. Er wurde
schon vor 1900 in das
Gemeindekollegium gewählt, ab 1908 für die Liste der Vereinigten Liberalen und
Demokraten. Ab 1884 war er in der Verwaltung der jüdischen Gemeinde tätig; ab
1896 Vorsitzender der jüdischen Gemeinde. Im Januar 1919 trat er als
Gemeindevorsteher zurück. 1901 wurde er zum Justizrat ernannt
(siehe Bericht oben). Viele Jahre war er Mitglied, zeitweise im Vorstand des
Verschönerungsvereines Würzburg. Er war seit 1875 verheiratet mit Lina geb. Ney (geb. 1856 in
Bamberg, gest. 1935 in Würzburg). Drei Kinder: Franziska (geb. 1876 in
Würzburg, später mit Dr. Friedrich Morgenstein in Fürth verheiratet), Rosa
(1878-1886), Bruno (später Dr. Bruno Stern, Rechtsanwalt, geb. 1880 in
Würzburg, gest. 1957 in State College, PA, USA).
Vgl. auch http://wuerzburgwiki.de/wiki/Otto_Stern
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. Juli
1914: "Herrn Justizrat Dr. Stern in Würzburg ist das
Verdienstkreuz vom heiligen Michael 2. Klasse verliehen
worden." |
|
Zusätzliches
Dokument zu Rechtsanwalt/Justizrat Dr. Otto Stern (1901)
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries) |
|
|
Es handelt sich um eine geschäftliche
Postkarte von Rechtsanwalt Dr. Otto Stern, versandt von Würzburg nach
Lichtenstein-Callnberg am 18. Juni 1901. |
Emanuel
Goldschmidt aus Würzburg ist einer der ältesten Kriegsteilnehmer (1914)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 9. Oktober 1914: "Aus Würzburg wird uns
geschrieben: Kürzlich ging eine Mitteilung durch die Presse, dass der
älteste Leutnant unseres Heeres Herr Ludwig Stern aus Aachen sei, der 83
Jahre zähle. Der Altersrekord dürfte indessen von dem 64-jährigen Emanuel
Goldschmidt aus Würzburg gehalten werden, der schon den Krieg von
1870 mitgemacht, das Eiserne Kreuz erworben und nun bei Ausbruch des
Krieges sich freiwillig zum Dienst gemeldet hat. ER steht zurzeit bei
einem bayerischen Landsturmbataillon in Saargemünd im
Felde." |
Rechtspraktikant /
Feldlazarett-Inspektor Dr. Martin Marx wird ausgezeichnet (1915)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. März 1915: |
Zum Tod von Samuel Kohn (1920)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. November
1920: |
75. Geburtstag von Sara Forchheimer (1920)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. August 1920: |
Zum Tod von Sara Forchheimer geb. Oppenheimer
(1922)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Dezember 1922: |
Zum Tod von Dr. Gustav Tachauer und Beisetzung in
Höchberg (1923)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Dezember 1923: |
Zum Tod von Gemeindevorsteher Meier Oppenheimer
(1924)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Mai 1924: |
Zum Tod von Jakob Berney (1925)
Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. I S. 89 und passim):
Jakob Berney (geb. 13. Dezember 1872 in Karbach,
gest. 21. April 1925 in Würzburg), war zunächst in Karbach und Karlstadt
tätig, seit 1913 selbständig in Würzburg mit einem Textilwaren- und
Wäscheversandgeschäft; war orthodox eingestellt und gehörte zu der Minderheit
jüdischer Geschäftsleute, die ihre Läden am Schabbat geschlossen hielten. Er
war verheiratet mit Frieda geb. Katz (geb. 1877 in Uttrichshausen,
gest. 1953 Sde Jaakow in Israel), die bereits Ende 1932 nach Israel ausgewandert
ist. Die Kinder des Paares waren: Flora verh. Stolberg, später verh.
Waldstein (geb. 1904 in Karbach, 1939 nach Palästina/Israel emigriert,
lebte später in Tel Aviv), Fanny verh. Bartura (geb. 1905 in Karbach,
Ende 1931 nach Palästina ausgewandert), Friedrich Berney (geb. 1907 in
Karbach, 1932 (?) nach Palästina ausgewandert, gest. 1968 in Sde Jaakow/Israel),
Martha verh. Cohn (geb. 1911 in Karlstadt, war 1936 bis um 1954 in
Palästina/Israel, danach in Berlin; gest. 1980 in Berlin) und Michael Berney
(geb. 1908 in Karlstadt, bereits 1930 nach Palästina ausgewandert).
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Mai 1925: "Würzburg,
24. Mai (1925). Am Dienstag, den 27. Nissan, verschied nach kurzem
Krankenlager Jakob Berney. Als ein redlicher und aufrechter Mann,
still zurückgezogen lebender Mann lebte und starb er. Er verbat sich jede
Trauerrede: doch welche Achtung er unter seinen Mitbürgern
genossen, welchen guten Namen er bei ihnen besaß, davon zeugte die
überaus große Beteiligung an der Bestattung. Festhaltend an den nur auf
der Tora gegründeten Traditionen seines Elternhauses, war er stets
mit aller Kraft bestrebt, alle Gebote genau zu halten und scheute
weder Mühe noch Opfer, sich und seinen Angehörigen dies zu ermöglichen.
Mit einer wirklichen Freude an der Einhaltung der Gebote erfüllte
er das Gebot der Gastfreundschaft - er strahlte förmlich, wenn am Feiertag
und Schabbat Gäste an seinem Tische saßen. - Die Schabbate
und die Feiertage waren, soweit es seine angegriffene Gesundheit
zuließ, dem Lernen und der Erziehung seiner Kinder gewidmet, die nun
leider schon allzu früh den Ernst des Lebens kennen lernen müssen. Möge
Gott, der Tröster der Waisen und Witwen die Hinterbliebenen
trösten, den Kindern auf ihrem ferneren Lebenswege beistehen, ihrer
lieben Mutter Halt und Stütze zu sein." . |
Traueranzeige für Moritz Saalheimer
(1928)
Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. II S. 496-497): Moritz
Saalheimer (geb. 18. Juni 1865 in Goßmannsdorf,
gest. 23. Juni 1928 in Würzburg): war seit 1895 in Würzburg als Kaufmann
ansässig, Mitinhaber der Tuchgroßhandlung I. Saalheimer Söhne. Seit 1921
Mitglied der Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg. Er war
verheiratet mit Klara geb. Schülein (geb. 1875 in Ellingen,
gest. 1937 in Würzburg). Die beiden hatten zwei Kinder: Betty (geb. 1898
in Würzburg, seit September 1936 in Berlin) und Siegfried (geb. 1902 in
Würzburg, 1933/34 in Palästina, seit Februar 1934 in Berlin).
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juni 1928: "Wir
erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem am Sonnabend, den 23.
dieses Monats erfolgten Ableben des Mitgliedes der Israelitischen
Kultusverwaltung Würzburg
Herrn Moritz Saalheimer - das Andenken an den Gerechten ist zum
Segen -
Kenntnis zu geben. Seit 1921 gehörte der Verlebte unserer Verwaltung an.
In nie versiegender Liebe und Tatkraft war er um das Wohl der Gemeinde und
ihrer gemeinnützigen Einrichtungen treu besorgt, in seiner peinlichen Gewissenhaftigkeit
und seiner unermüdlichen Schaffensfreude war er uns allen ein leuchtendes
Vorbild.
Wir werden dem Entschlafenen für alle Zeiten ein ehrendes Gedenken
bewahren.
Würzburg, den 24. Juni 1928. Die Verwaltung der Israelitischen
Kultusgemeinde, Würzburg" |
Todesanzeige
für Julius Baumgarten (1928)
Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. I S. 79.144): Julius
Baumgarten (geb. 28. März 1846 in Bad Kreuznach, gest. 7.September 1928 in
Würzburg) war spätestens seit den 1870er-Jahren in Würzburg als Kaufmann
tätig, zuletzt wohnhaft Haugerring 7. Er gründete mit Saly Stern um 1877 die
Textilwarengroßhandlung Baumgarten & Stern (Haugerpfarrgasse 1). Er war
verheiratet mit Ernestine (Erna) geb. Wolff (geb. 1848 Speyer, gest. 1916 in
Würzburg). Die Tochter Alice (geb. 1878 in Würzburg, gest. 1931 in
Dortmund) heiratete 1907 den Kaufmann in Dortmund Julius Feldheim (gest.
1943 in Manchester/England). Die in der Anzeige genannten Enkel waren: Heinz
(geb. 1908, war später promovierter Hochschullehrer, 1936-39 im KZ Dachau und
Buchenwald, 1939-1966 in England, gest. 1997 in Seefeld bei München, Bericht
über sein Leben online, Zeitzeugeninterview)
und Ruth (geb. 1911, später Hochschullehrerin, lebte 1981 in Manchester,
Artikel
im Lexikon verfolgter MusikerInnen).
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des Central-Vereins)
vom 21. September 1928: "Todesanzeige.
Aus einem Leben von Arbeit und Pflichterfüllung schied heute sanft unser
geliebter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel
Herr Julius Baumgarten Großkaufmann
im 83. Lebensjahre, tief betrauert von den Seinen.
Würzburg, Dortmund, Nieder-Mockstadt,
7. September 1928.
Im Namen der Hinterbliebenen: Alice Feldheim geb. Baumgarten
- Julius Feldheim - Heinz und Ruth Feldheim, Enkel." |
Zum Tod von R. David Ansbacher
(1928)
Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. I S. 58): David
Ansbacher (geb. 1844 in Veitshöchheim
als Sohn des späteren Würzburger Lehrers Max Ansbacher und der Marianne geb.
Sternherz): war in Würzburg als Kaufmann tätig, nachdem er 1867 eine
Handelskonzession erhalten hatte; Gründer der Schuhmacherartikel- und
Lederhandlung D. A. Ansbacher (Domstraße 14). War verheiratet mit Therese geb.
Goldschmidt (1842 Thüngen - 1920
Würzburg).
der im Artikel genannte
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Januar 1929: "R.
David Ansbacher - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen. Würzburg,
30. Dezember (1928). Eine markante Persönlichkeit, ein Zadik und Talmid
Chochom vom alten Schlag ist aus unserer Kehilloh nach kurzem Leiden im
gesegneten Alter von 84 Jahren dahingegangen, R. David Ansbacher.
Gerade in den Chanukkatagen, da wir das Andenken der Helden feiern, die in
schwierigsten Zeiten die alten Ideale der Tauroh (Tora) hinüberretteten
in die Zukunft, ist er in die Welt der Wahrheit eingegangen, nachdem es
ihm - Gott sei gepriesen - gelungen, seine Lebensziele den Kindern
und Enkeln als heiligstes Erbe zu überlassen. Als Schüler des
altehrwürdigen Würzburger Raw - das Andenken an den Gerechten ist zum
Segen - war er wohl in unserer Kehilloh (Gemeinde) noch der letzte,
der diese unentwegte, ohne alle Konzessionen nur auf Tauroh und Mizwoh
eingestellte Generation vertrat. Trotzdem von Beruf Kaufmann, jede Minute,
die er zum Lernen verwenden konnte, als kostbare Perle bewertend, in der Synagoge
ein Menschenleben hindurch als einer der ersten am Platze, Andacht
und Heiligung viel besser als mit Worten, durch das lebendige
Beispiel lehrend. Selbst diejenigen, die nicht seinen Standpunkt
teilten, waren erfüllt von Verehrung vor dieser abgeklärten,
gehämmerten Persönlichkeit. Da infolge Chanukoh bei der Lewajoh
(Beerdigung) in Höchberg, der
Ruhestätte der Gedaulim (Großen) unserer Kehilloh (Gemeinde), Worte der
Klage unterblieben, fand am letzten Tag der Schiwo ein Hesped (Traurrrede)
statt, zu dem sich eine vielköpfige Schar von Freunden, Verehrern und
Schülern, auch viele von auswärts eingefunden.
Herr Rabbiner Dr. Hanover kennzeichnete mit treffenden Worten die
Person des Verstorbenen, der, wenn irgendeiner unserer Zeit, den Namen
eines Zadik verdiente, der nicht Frömmigkeit verstand als Beachtung
einzelner Gebote, sondern dessen ganzes Leben und streben die geradlinige
Verwirklichung des Gerechten und Frommen in allen seinen Betätigungen, in
Haus und Gemeinde, im Beruf und Verkehr bedeutete, der den Typ einer
Generation darstellte, die unsere Zeit kaum mehr in dieser Weise
hervorbringt. Er war einer, der nicht nur durch ständiges Lernen und
Lehren die Nacht zum Tag machte, der sich auch bemühte, die Nacht dieser
irdischen Welt durch Lichtgedanken aus jenseitiger Tageswelt zu
erleuchten. Anschließend würdige der Neffe des Heimgegangenen, Herr
Rabbiner Dr. Ansbacher - Wiesbaden, die Gestalt des Onkels, der ein
ebenbürtiger Bruder des Nürnberger Dajon R. Schlomo -
das Andenken an den Gerechten ist zum Segen -, jenes im ganzen Süden
berühmten Talmud Chochoms, und des besonders als vielbegehrten Mohel
weitbekannten Raw Jona - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen
- war, jener drei Hirten, drei treue Hüter und Wächter der
unantastbaren Taurohtreue, von denen nicht nur jeder einzelne,
sondern die alle wie aus einem Stück gemeißelt waren,
sodass man sie, hätte man sie nicht als Brüder gekannt, als
solche hätte erkennen dürfen an ihrer gleichen Art von
zielbewusster Geradsinnigkeit. - Mögen die Strahlen dieser
untergegangenen Sonne auf Jahre hinaus den Himmel unserer ehrwürdigen
Gemeinde, der weitverzweigten Familie des gesamten Kreises derer, die den
Heimgegangenen kannten, erleuchten und Nacheiferung wecken. Seine Seele
sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Verlobungsanzeige von Lisl Köhler und Paul Biow (1928)
Anmerkung (nach Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden Bd. I S.
93): Paul Biow (geb. 1895 in Würzburg als Sohn von Edmund Biow und Mathilde
geb. Ehrenstein, gest. in London) war als Optiker in Würzburg tätig, hatte um
1922 den Betrieb seines Vaters übernommen; 1915 bis 1918 war er
Kriegsteilnehmer; Ende 1937 übergab er sein Optiker-Geschäft an den
nichtjüdischen Schwager, um den Betrieb zu erhalten. Er zog nach Hamburg und
emigrierte von hier 1938/39 nach England. Er hat verheiratet mit Lisl (Liesl,
Elise) geb. Köhler, die am 22. Januar 1905 in Meiningen geboren ist (als
Tochter von Getta Köhler geb. Warzmann, geb. 1880) und im Juli 1939 nach London
emigrierte. Die Ehepaar Biow hatte einen Sohn Edmund (geb. 5. November 1929 in
Würzburg)
Anzeige
vom 7. September 1928: "Lisl Köhler - Paul Biow.
Verlobte.
Meiningen - Würzburg". |
Beisetzung von Prof. Dr. Emil Hilb in seiner Heimatstadt Stuttgart (1929)
Anmerkung (Quelle: Strätz: Biographisches Handbuch Bd. I S. 262-263): Prof.
Dr. Emil Hilb (geb. 1882 in Stuttgart als Sohn von Adolf Hilb und der Klara geb.
Ulrich, gest. 1929 in Würzburg): besuchte von 1890 bis 1899 höhere Schulen in
Stuttgart; Abitur mit 17 Jahren; 1899-1903 Studium der Mathematik und Physik in
München, Berlin und Göttingen; 1903 Promotion in München mit 21 Jahren;
1906-1908 Assistent, 1908-1909 Privatdozent am mathematischen Kabinett in
Erlangen; 1909 außerordentlicher, seit 1923/29 ordentlicher Professor für
Mathematik an der Universität Würzburg. Publizierte zur Theorie der
Differentialgleichungen, der linearen Funktionalgleichungen, der
Oszillationstheorie und zu den speziellen Funktionen usw.; regte zahlreiche
Dissertationen an; engagierte sich im kulturellen Leben der Stadt Würzburg,
u.a. in der Gesellschaft für Literatur und Bühnenkunst.
War verheiratet mit Marianne Alice geb. Wolff (geb. 1889), Tochter Irene (geb.
1914 in Würzburg). Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Wohnung der Familie Hilb
verwüstet und geplündert; Mutter und Tochter wurden am 20. Mai 1942 von
Frankfurt aus deportiert und ermordet..
Artikel im "Gemeindeblatt für die Israelitische Gemeinde
Frankfurt" vom September 1929 S. 31: "Stuttgart. In
seinem Geburtsort Stuttgart fand die Beerdigung von Universitätsprofessor
Emil Hilb aus Würzburg statt, der im Alter von 47 Jahren seinem reichen
Wirkungskreis als Ordinarius der Mathematik an der Universität Würzburg
entrissen worden ist." |
99. Geburtstag von Fanny Lüneburger
(1930)
Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung"
vom 15. April 1930: |
Verlobungsanzeige
von Paula Lewinsky und Markus Max Seckbach (1930)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Juni
1930: |
Zum Tod von
Hermann Engel (1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3.
Juli 1930: |
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Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3.
Juli 1930: |
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Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juli
1930: |
Zum
Tod von Rosel Lesser geb. Sohn (1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juli
1930: |
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Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Juli
1930: |
Zum Tod von Fanny Lüneburger an ihrem 100. Geburtstag
(1931)
Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung"
vom 15. April 1931: |
Zum 60. Geburtstag von Benno Seckbach
(1931)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Dezember
1931: |
Zum Tod der Pädagogin Ida Ottensooser
(1932)
Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung"
vom 15. Oktober 1932: |
80. Geburtstag von Clara Ullmann geb. Ifri (1933)
Anmerkung (nach Strätz II, 638-639): Clara Ullmann geb. Ufri war die Tochter
von Moses Ifri in Bad Mergentheim und seiner Frau Hannchen geb. Steindecker. Sie
lebte seit 1879 in Würzburg mit ihrem Mann Moritz Ullmann (1843 in Schwabach -
1899 in Würzburg). Dieser war Schuhwarenhändler in Würzburg. Die beiden
hatten sieben Kinder: Rosa (1872), Hedwig (1880), Ida (1882), Hirsch (1883), Max
(1884), Regina (1886), Jenny (1891). Mehr zur Geschichte der Familien der Kinder
bei Strätz.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. März 1933: Würzburg,
27. März (1933). Frau Clara Ullmann geb. Ifri, in Würzburg,
Sofienstraße 14, aus Mergentheim, feierte am Erew Rosch Chodesch
Nissan (= 27. März 1933) in körperlicher und geistiger Frische ihren
80. Geburtstag. (Alles Gute) bis 120 Jahre." |
Verlobungs-
und Hochzeitsanzeige von Mariechen Bamberger und Milton Blüthe (1934)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 12. April 1934: |
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Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 26. April 1934: |
Verlobungsanzeige von Else Schmid und Studienrat
Hermann Mandelbaum (1934)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 19. April 1934: |
Verlobungsanzeige
von Berta Norden und Studienrat Benno Hirnheimer (1934)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Oktober
1934: |
Hochzeitsanzeige von Bezirksrabbiner Dr. Selig Auerbach und Hilde geb. Fromm
(1934)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 6. Dezember 1934: |
Verlobungsanzeige
von Stefi Neumann und Dr. Ferdinand Lebermann (1934)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 20. Dezember 1934: "Statt Karten.
Stefi Neumann - Dr. Ferdinand Lebermann. Facharzt. Verlobte.
Kitzingen Wörthstraße 6 - Würzburg Amalienstraße 2. Dezember
1934." |
Verlobungsanzeige von Bella Kohn und Zahnarzt Moritz Tschisik
(1934)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 20. Dezember 1934: |
Hochzeitsanzeige von Else Schüler und Dr. Felix Gutmann
(1934)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 20. Dezember 1934: |
Hochzeitsanzeige von Bertha Norden und Studienrat Benno Hirnheimer
(1934)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 20. Dezember 1934: |
90. Geburtstag von Prof. Jacob Obermeyer
(1935)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. März 1935: |
Todesanzeige
für Sophie Geggel geb. Höchstädter (1935)
Anzeige
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15.
April 1935: "Am 10. April ist unsere innigstgeliebte, gute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter und Tante
Frau Sophie Geggel, geb. Höchstädter im 81. Lebensjahre sanft
entschlafen.
Würzburg, München, Stuttgart.
In tiefer Trauer: Selma Scheidt geb. Geggel, David Geggel und Frau Frida,
Alfred Geggel und Frau Hedwig, Heinrich Hirsch und Frau Hedwig geb.
Geggel und vier Enkelkinder. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand
nehmen zu wollen." |
70. Geburtstag von Oberlehrer i.R. S. Freudenberger
(1935)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Dezember 1935: |
Todesanzeige
für Jettchen Grünebaum geb. Ichenhäuser (1936)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. September
1936: |
Zum Tod von Clara Ullmann (1936)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. November
1936: |
Zum Tod von Geheimrat Hermann Reiss
(1937)
Artikel
in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 27. Mai 1937: |
Hochzeitsanzeige von Martin Strauss und Lea geb.
Auerbach (1937)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. August 1937:
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Zum Tod von Prof. Jacob Obermeyer
(1938)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Januar 1938: |
Zum Tod von Hermann Buxbaum (1938)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Januar 1938: |
Erinnerung
an die Dichterin Marianne Rein (Gedicht; 1938)
Anmerkung: Marianne Rein (geb. am 2. Januar 1911 in Genua als Tochter das
Kaufmännischen Direktors in Regensburg, später Genua,
und seine Frau Hedwig geb. Schwabacher) ist nach dem frühen Tod ihres Vaters
(1917) mit ihrer Mutter nach Würzburg (Heimat der Mutter) zurückgekehrt. Sie
war Schülerin am Mädchenlyzeum
Maria Schlimbach in Würzburg. In der NS-Zeit arbeitete sie zuletzt als
Haushaltshilfe. Mutter und Tochter wollten in die USA emigrieren. Am 27.
November 1941 wurden beide nach Riga deportiert und in der Folgezeit ermordet
(vgl. Strätz Bd. II S. 451).
Marianne Rein verfasst Gedichte und Prosa, vor allem aus dem Bereich der
Naturlyrik.
2012 wurde auf Beschluss des Stadtrates der Stadt Würzburg ein Abschnitt der
Ottostraße in Marianne-Rein-Straße umbenannt (offizielle Umbenennung am
12. November 2012).
Vgl. Artikel "Marianne
Dora Rein" im WürzburgWIKI (mit Literaturhinweis)
Vgl. Artikel von Andreas Jungbauer in der "Main-Post" vom 12. November
2012: "Straße erinnert an ermordete Dichterin Marianne Rein"
(eingestellt als pdf-Datei)
Siehe auch die Website www.refidimjunction.de
des Mainfranken Theoaters Würzburg und der Hochschule für Musik Würzburg zur
Kammeroper REFIDIM JUNCTION, in der die Geschichte der beiden Jüdinnen
Marianne Dora Rein und Perl Margulies künstlerisch umgesetzt wird (November
2012).
Dazu der Artikel von Michaela Schneider: "Neue
Wege der Erinnerung. Zeitgeschichte. Würzburg arbeitet in Initiativen und
Projekten seine Vergangenheit auf".
Beitrag in der Zeitschrift "Der Morgen"
vom März
1938 S. 503:
"Regenwind
Federleicht und wolkenlind
hat mich angeflogen
dieser laue Regenwind,
südwärts hergezogen.
Unter seinem zarten Sprühn
muß das Gras erbeben.
Was verdorrte, drängt zum Blühn,
Saft pocht in den Reben. |
Regenwind, gesandt vom Meer,
soll landeinwärts wehen
und vom Duft des Landes schwer
rieselnd niedergehen.
Wo die Wolke sich ergießt
fallen Regenschauer,
und im leisen Rauschen fließt
sanfte dunkle Trauer." |
Zum Tod von Thekla Reiter geb. Schnell (1938)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Mai 1938: |
Weitere
Dokumente zu jüdischen Personen und Gewerbebetrieben
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries; die Anmerkungen
gleichfalls auf Grund der Recherchen von P. K. Müller)
Geschäftsbrief
der Fa. L.E. Oppenheimer (Würzburg) an die Fa. Gg. Strauß
(bisher Niederstetten, nun Rothenburg
ob der Tauber) (1873) |
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Der obige Brief
der Fa. L. E. Oppenheimer aus Würzburg (Kolonial-Waren en gros und
Cigarren-Fabrik) wurde am 29. Dezember 1873 an G. Strauß in Rothenburg
geschickt. G. Strauß war kurz zuvor nach Rothenburg gezogen, wohin er
auch sein Geschäft verlegte. Firmeninhaber der Fa. in Würzburg war
Lißmann Emanuel Oppenheimer: geb. 25.12.1814 in Heßdorf
bei Lohr, gest. 6.5.1891 in Würzburg, der seit etwa 1850 in Würzburg war
und zunächst eine Hopfen-, dann eine Kolonialwarenhandlung mit
Zigarrenfabrikation betrieb; war verheiratet mit Sofia geb. Cramer;
Näheres bei Strätz Biographisches Handbuch II S. 425-426.432 u.ö.). |
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Rechnung
der Firma S. Rosenthal
in Würzburg (1863) |
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Die Rechnung der
Fa. S. Rosenthal wurde am 23. November 1863 an G.M. Strunz in Weißenburg geschickt.
Als Ware sind 4 1/2 bairg Flanell französisch aufgeführt. Als Adresse
des Verkaufslokals wird genannt: Kürschnerhof neben der
Neumünster-Kirche. Es handelt sich um das von Kaufmann Salomon Rosenthal
(geb. 1819 in Theilheim, gest. 1883 in Würzburg und beigesetzt im jüdischen
Friedhof Heidingsfeld) gegründete Kaufhaus
S. Rosenthal (Konfektion, Textilien, Teppiche u.a.) im Kürschnerhof
6. Nach Salomon Rosenthal wurde das Geschäft bis 1903 vom Sohn Luitpold
Rosenthal (geb. 1849 in Würzburg, ab 1906 in Berlin) weitergeführt (ab
1903 Fa. Seißer). (Informationen nach Strätz Biograph. Handbuch II S.
482).
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Postkarte
an die Firma J. Hellmann,
Weingroßhandlung in Würzburg (1884) |
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Die Postkarte an
die Firma J. Hellmann & Co. wurde am 8. Februar 1884 geschickt.
Es handelte sich um eine, bereits in Heidingsfeld
von Juda Hellmann gegründete Weingroßhandlung. Der Sohn von Juda -
Bernhard Hellmann ist 1883 nach Würzburg zugezogen. Es folgten 1884 Bernhard
und Max Hellmann (Söhne von Sigmund Hellmann), gleichfalls aus
Heidingsfeld. Sie waren Teilhaber der Firma J. Hellmann. Näheres zu den
Personen bei Strätz Biographisches Handbuch I S. 251-255.
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Postkarte
an den Kaufmann
Louis Stern in Würzburg (1884) |
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Die Postkarte an
Kaufmann Louis (Ludwig) Stern wurde am 7. März 1884 aus Heidelberg verschickt. Ein Konkursverwalter teilt dem Louis Stern mit,
dass in der Sache seiner Mündel bezüglich des Konkurses Mannasse Mayer nichts
mehr zu erwarten sei und die Akten hierzu bereits geschlossen
wurden.
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Postkarte
der Gebr. Frank
nach Aalen (1886) |
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Die Postkarte der
Gebrüder Frank nach Aalen wurde am 2. April 1886 verschickt. Bei der
Firma Gebr. Frank handelte es sich um eine Textilwarengroßhandlung,
gegründet von den Brüdern Isaak Frank (1855-1933, seit 1894 Bürger- und
Heimatrecht in Würzburg) und Maier Frank (1850-1917, seit 1881 Bürger-
und Heimatrecht in Würzburg) aus Estenfeld.
Angaben nach Strätz Bd. I S. 157.160.
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Brief
an Herrn J. Dann bei
Herrn L.E. Oppenheimer
in Würzburg (1888) |
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Zur Firma L.E.
Oppenheimer in Würzburg siehe oben (Dokument von 1873); beim Empfänger
handelte es sich um den (jüdischen) Warenagenten Isaak Dann (geb.
1845 in Bad Orb, gest. 1920 in
Würzburg), der seit 1866 in Würzburg lebte (zuvor in Höchberg).
Er betrieb bis ins hohe Alter Agenturen für Konserven u.a. und lebte in
der Augustinerstr. 3 (Strätz Bd. I, S. 117).
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Umschlag
einer Zusendung (Streifband)
aus Bad Brückenau an Dr. med. Gabriel Rosenblatt in Würzburg
(1890)
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Nach Strätz Bd. II S. 470 war Dr.
med. Gabriel Rosenblatt (geb. 23. September 1852 in Gochsheim,
gest. 14. März 1940 in Würzburg) bereits als Student der Medizin in
Würzburg und seit 1880 ebd. als praktischer Arzt tätig (Fabrikstraße
37, Stadtteil Grombühl). Seit den 1920er-Jahren lebte er in Würzburg im
Ruhestand. Er war nicht verheiratet.
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Umschlag
einer Zusendung (Streifband)
an cand. med. Max Nassauer aus
Frankfurt (1891) |
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Die Zusendung erfolgte von Frankfurt nach
München am 24. Juni 1891. Max Nassauer (geb. 3. Oktober 1869 in Würzburg als Sohn des Weinhändlers
Jean / Jesajas Nassauer und seiner Frau Ida, Tochter des Lazarus Seligmann Sonnemann;
Strätz II,400a) war verheiratet mit Anna geb. Oberndoerffer aus München.
Nach seinem Medizinstudium in Würzburg, Berlin und München wurde er 1894 in
Würzburg zum Doktor der Medizin promoviert. Später ließ er sich in München als Frauenarzt nieder.
Nebenbei war er als Schriftsteller tätig, u.a. unter dem Pseudonym "Dr. Harmlos". Titel seiner Bücher waren "Die Doktorschule, Der Arzt der großen und
der kleinen Welt", "Der gute Doktor - Ein nützlich Bilderbuch für Kinder und
Eltern" und viele andere. Max Nassauer starb am 23. Mai 1931 in Bad
Kissingen.
Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Nassauer
www.deutsche-biographie.de/sfz68002.html
http://de.vionto.com/show/me/Max+Nassauer |
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Ereigniskarte
vom Bundesschießen in
Nürnberg, versandt an Bruno Stern
in Würzburg (1897) |
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Die Ereigniskarte vom XII. Deutschen Bundesschießen in Nürnberg vom 4. - 11. Juli 1897
(mit beidseitigem Stempel von Otto Stern, Rechtsanwalt Würzburg) wurde versandt an Bruno Stern in Würzburg.
Dr. Otto Stern, Rechtsanwalt, Justizrat (geb. 7. April 1847 in Steinach,
gest. 8. Dezember 1924 in Würzburg) war seit 1875 verheiratet mit Lina
geb. Ney (geb. 22. Mai 1856 in Bamberg, gest. 25. September 1935). Dr.
Stern war über 25 Jahre Stadtverordneter, langjähriges Mitglied im Verschönerungsverein Würzburg
(zeitweilig im Vorstand, 1924 Ehrenmitglied), Träger des Michaelsorden 4. Klasse mit Krone (1914),
Vorsitzender der Israelitischen Unterrichts- und Erziehungsanstalt,
Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde Würzburg von 1896 bis 1919.
Sein Sohn Bruno Stern wurde gleichfalls Rechtsanwalt, Justizrat
(geb. 28. April 1880, gest. 1957 in den USA) war verheiratet mit Frida
geb. Hellmann (geb. 5. September 1886, gest. 1957). Bruno Stern war Kriegsteilnehmer 1915
bis 1918, Oberleutnant, erhielt das EK I und II und andere Auszeichnungen;
war aktiv als Kommunalpolitiker, Stadtratskandidat. Er war Mitglied im Hausbesitzerverein Würzburg, Verschönerungsverein Würzburg, Kegelclub Dreißiger,
Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Jüdischer Kulturbund. Im November 1930
war er Mitbegründer des jüdischen Selbstschutzes gegen zunehmende antijüdische Ausschreitungen,
letzter Leiter des jüdischen Turn- und Sportvereins bis zu dessen Auflösung 1938.
Beim Novemberpogrom 1938 Festnahme, am 23. November 1938 schwerkrank entlassen aus dem KZ Buchenwald;
Ende Dez. 1938 Emigration mit Ehefrau über England in die USA.
Quellen: siehe Artikel oben auf dieser Seite: Justizrat Dr. Otto Stern wird ausgezeichnet (1914).
Weiteres zur Familie: R. Strätz II 592.600.
http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/test/web324w/quellen/1016/600.jpg
http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/test/web324w/quellen/1016/592.jpg
http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Unterfraenkische-Juden-Inmitten-der-Gesellschaft;art735,6392940
http://www.shalomeuropa.de/_shalom_d/akt_med_echo7.html. |
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Postkarte
an Sigo Bernheimer
aus Ichenhausen (1908) |
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Die Karte an
Unterapotheker d.R. Sigo Bernheimer (Würzburg, Zellerstraße 8 II) wurde
am 16. Oktober 1908 von Ichenhausen
verschickt. Sie ist in Kurzschrift verfasst. Der am 18. Mai 1884 in
Ichenhausen geborene Sigo Bernheimer wurde 1942 von Augsburg aus nach
Auschwitz deportiert und ermordet.
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Karte
der Firma Baumgarten & Stern (Würzburg) an Adam Theiler in Ebermannstadt
(1916) |
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Die Karte wurde am 23. August 1916 von der
Firma Baumgarten & Stern an Adam Theiler in Ebermannstadt geschickt.
Nach Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden Bd. I S. 79 und
Bd. II S. 600.627 ist die Textilwarengroßhandlung Firma Baumgarten
& Stern um 1877 von den jüdischen Gemeindegliedern in Würzburg Julius
Baumgarten (geb. 28.3.1846 in Bad Kreuznach, gest. 7.9.1928 in
Würzburg) und Saly Stern (geb. 12.10.1849 in Steinach a.d. Saale,
gest. 22.6.1917 in Würzburg) gegründet worden. Der Sitz der Firma war
Haugerpfarrgasse 1. Nach dem Tod der Firmengründer war Arthur Süsser
(geb. 23.3.1877 Würzburg, gest. um 1934 Würzburg) Inhaber der
Firma. |
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Postkarte
von Adolf Hamburger, Herrenbekleidung nach Herford (1919) |
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Adolf Hamburger (geb. 1851 in Niederhofheim/Taunus,
gest. 1916 in Würzburg), war 1884 nach Würzburg gezogen und betrieb hier
ein Herrenkleidergeschäft an der Ecke Domstraße/Schustergasse. Wer es
nach seinem Tod weiterbetrieben hat (die Karte wurde 1919 geschrieben),
geht aus den Angaben bei Strätz Biograph. Handbuch I S. 231-232 nicht
vor. Es gab auch noch einen Adolf Hamburger jun. (geb. 1901 in Kitzingen
- umgekommen 1942), der nach Strätz I S. 232 das Manufakturwaren- und
Restegeschäft Louis Hamburger Kürschnerhof 4, später Domstraße 26
betrieb. Mögliche Zusammenhänge konnten noch nicht geklärt
werden. |
Brief
der Fa. Ignatz Straus & Co., Würzburg an die Weingroßhandlung Friedrich
Majer in Neuötting (1919)
Nach
Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden Bd. II S. 608 war
Ignaz Straus (geb. 1. Januar 1835 Dettelbach/Ufr.,
gest. 15. Oktober 1912 in Würzburg) seit 1867 in Würzburg als
Weinhändler ansässig. Sein Vater Michael Straus hatte die Weinhandlung
begründet, die Ignaz weiterführte. 1869 erhielt er das Bürgerrecht in
Würzburg. Später war er Teilhaber der Großhandlung Ignatz Straus &
Co. (Ignatz mit seinen Söhnen Michael und Rudolf)
Ignaz Straus war verheiratet mit Rosette geb. Midas aus Nürnberg. Das
Ehepaar hatte zehn Kinder (Fanny 1859, Josef 1861, Michael 1863, Paul
1867, Rudolf 1868, Emma 1870, Jenny verh. Steinam-Riess 1872?, Klara 1874,
Johanna 1880, Rosa verh. Feist 1884; weiteres bei Strätz
a.a.O.) |
Anzeigen jüdischer
Gewerbebetriebe
Anzeige
des Kurzwarengeschäftes Jacob Zunz (1872)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Mai
1872: |
Anzeige
des Bank- und Wechselgeschäftes Simon Scheidt (1873)
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Oktober 1873:
"Einen Lehrling mit den nötigen Vorkenntnissen versehen sucht das
Bank- und Wechselgeschäft
Simon Scheidt. Würzburg. (Samstag und Feiertage
geschlossen)." |
Anzeige
der Firma J. H. Reinhardt für Synagogen-Heizungen (1888)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 31. Mai 1888: |
Anzeige
der Bäckerei M. Hammelburger (1901)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Mai
1901: |
Anzeige
der Seifenfabrik Josef Fleischmann (1901)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 25. November 1901: |
Anzeige von M. Hammelburger
(1902)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 1. Dezember 1902: |
Anzeige
von Speier's Schuhwarenhaus mit Postkarte und Foto des Schuhwarenhauses (1906/1908/1914)
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 30.
November 1906:
"Wir suchen für sofort oder 1. Januar ein tüchtiges, durchaus
zuverlässiges
Fräulein
aus guter Familie für eine Vertrauensstellung gegen hohes Salair. Branchekenntnisse
nicht unbedingt erforderlich. Samstag nicht geschlossen. Gefällige
Offerten mit Zeugnissen, Gehaltsansprüchen und möglichst Photographie.
Speiers Schuhwarenhaus
Würzburg." |
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Postkarte
an das
Schuhgeschäft Speier (1914)
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller,
Kirchheim / Ries) |
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Die
Postkarte wurde von einem Lehrer Gersitz aus Hassenbach bei Oberthulba am
16. Mai 1914 an das Schuhgeschäft Speier in Würzburg, Domstraße 54
verschickt. Es betraf die Reparatur eines Paares Jagdschuhe und deren
Fertigstellung. Kaufmann David Speier (geb. 1882 in Heldenbergen)
war Ende 1905 von Frankfurt/Main nach Würzburg gezogen. Er war
Geschäftsführer und bis 1912 Inhaber der Filiale des Schuhwarenhauses
Speier, das sich zunächst in der Domstraße befand, später als
Schuhwarenhaus Speier AG in der Schönbornstraße 2.
Einige weitere Informationen zu den Schuhwarenhäusern Speier auf der Seite
zu Heldenbergen. |
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Speier's Schuhwarenhaus
auf Foto von 1908
(erhalten von Peter Nolte, Köln) |
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Auf der Hinweistafel am
Eingang wird verwiesen auf die Verkaufsstellen von Speier's Schuhwarenhaus
in Frankfurt am Main, München, Stuttgart, Strassburg, Darmstadt, Offenbach,
Hanau, Hannover, Köln, Hamburg, Breslau und Würzburg. - Rechts ein Zeugnis
des Schuhwarenhauses für Elise Büdel, die als Lehrmädchen, dann als
Verkäuferin tätig war. Elise (= Elisabeth) Büdel (1894-1988) ist auf dem
Foto rechts zu sehen. |
Anzeige
der Wein- und Spirituosengroßhandlung Gebr. Frankenthal (1921)
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 1. September 1921: |
Sonstiges
Erinnerung an die Auswanderungen im 19.
Jahrhundert - Grabstein für Maurice Scooler (vermutlich = Moritz
Schuler, 1828-1900) aus Würzburg mit Frau in New Orleans
Anmerkung: das Foto wurde von Rolf Hofmann (Stuttgart) im April 1994 im 1860
eröffneten Hebrew Rest Cemetery in New Orleans, 2100 Pelopidas at Frenchman
Street, near Elysian Fields and Gentilly Blvd.,
aufgenommen.
Grabstein im "Hebrew Rest Cemetery" in New Orleans
für
"Maurice Scooler
Born Würzburg, Bavaria November 15, 1828
Died April 25, 1900
*The Integritiy of the Upright quideth him'
Mary Ann Levy
Wife of Maurice Scooler
Born February 22, 1835 Died March 31, 1919.
'A strong woman who can find'." |
Kennkarten
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarten
zu fünf Personen,
die in Würzburg geboren sind |
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Informationen zu Heinrich
Goldschmidt,
Josef Goldschmidt und Ida Koch geb. Linz:
siehe R. Strätz Biographisches Handbuch
Bd. I S. 189.198 und 350. |
KK (Mainz 1939) für Heinrich
Goldschmidt
(geb. 19. Juli 1914 in Würzburg), nach Ausbildung an der
ILBA Lehrer an jüdischen Volksschulen in Bayern, 1939 nach
England emigriert, nannte sich nun Henry Gaylord, 1962 bis
1980 als US-Bürger wieder in Würzburg in Diensten der
US-Armee, gest. 2005 in Santa Cruz, CA/USA (Quelle)
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KK (Mainz 1939) für Josef
Goldschmidt
(geb. 15. Februar 1876 in Würzburg), Wirt,
wohnhaft in Mainz, am 27. September 1942
deportiert ab Darmstadt in das Ghetto
Theresienstadt, am 28. Oktober 1944 in das
Vernichtungslager Auschwitz, ermordet |
KK (Mainz 1939) für Ida
Koch geb. Linz (geb.
20. September 1881 in Würzburg), wohnhaft in
Würzburg, emigrierte in die Niederlande,
1944 deportiert ab Westerbork nach Bergen-Belsen,
April 1945 nach Theresienstadt, umgekommen
am 6. Mai 1945 in Tröbitz |
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Informationen zu
Theodor Oster und
Samuel Weißburg siehe R. Strätz
Biographisches Handbuch Bd. II S. 434
und 665 |
KK (Mainz 1939) für Theodor
Oster (geb. 19.
November 1882 in Würzburg), wohnhaft in Mainz,
am 30. September 1942 deportiert ab Darmstadt,
vermutlich nach Treblinka, umgekommen |
KK (Mainz 1939) für Samuel
Weißbart
(geb. 26. November 1869 in Würzburg), Kaufmann
in Hessen, 1918 in Köln-Mülheim, war verheiratet
mit Rebekka geb. Kallmann |
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