Perspektiv-Wechsel und andere Grund-Entscheidungen

Sechste Vollversammlung

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Donnerstag
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(alle Fotos: Helmut Thewalt)

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Grundlegende Perspektiv-Wechsel

Die Bistums-Synode hat drei grundlegende und einen weiterführenden "Perspektiv-Wechsel" beraten und beschlossen; wir fassen die zwei Beschlüsse hier zusammen:

(1)
Das Bistum Trier sieht sich angesichts der prägenden Entwicklungen der Zeit zu drei Perspektivwechseln herausgefordert. Diese Perspektivwechsel setzen Abschiede voraus.

Perspektivwechsel: Vom Einzelnen her denken!

Dieser Perspektivwechsel verlangt

  • den Abschied von Formen der Glaubensvermittlung und der Glaubenspraxis, die nicht vom Einzelnen her denken.

Perspektivwechsel: Charismen vor Aufgaben in den Blick nehmen!

Dieser Perspektivwechsel verlangt

  • den Abschied von einer aufgabenorientierten Pastoral
    und
  • den Abschied von den klassischen Rollenbildern pastoraler Berufe.

Perspektivwechsel: Weite pastorale Räume einrichten und netzwerkartige Kooperationsformen verankern!

Dieser Perspektivwechsel verlangt

  • den Abschied von der bisherigen Form der Pfarrei als vorherrschende Form der kirchlichen Vergemeinschaftung im Nahraum,
  • den Abschied von der bisherigen Form der Pfarrei als kleinteiliger Pfarreistruktur
  • den Abschied von der bisherigen Form der Pfarrei als Garant für eine gleichmäßige flächendeckende seelsorgliche Versorgung,
    und
  • den Abschied von der bisherigen Form der Pfarrei als zentral gesteuerter Einheit.

(2)
Perspektivwechsel: Synodales Prinzip

Die Synode hat bereits jetzt die Kirche im Bistum Trier verändert. Das gemeinsame Sehen, Hören, Diskutieren und Entscheiden von Haupt- und Ehrenamt, von Laien und Priestern, von Kategorie und Pfarrei usw. ermöglichen eine neue Qualität und entsprechen der heutigen Zeit Kirche zu leben.

Das Synodale Prinzip soll zukünftig die Kirche im Bistum Trier auf allen Ebenen prägen. Dadurch kann das Bistum aus den verschiedenen Perspektiven heraus regelmäßig den Ist-Zustand analysieren, Perspektiven für die Zukunft bestimmen, Abschiede formulieren und Ressourcen steuern.

Der Bericht der AG Synode

Grundlage der Arbeit der sechsten Vollversammlung war der Bericht der Arbeitsgruppe Synode. Darin hieß es:

Die Arbeitsgruppe ... sollte „auf der Grundlage der Empfehlungen aller Sachkommissionen und der Beratung in der Fünften Vollversammlung die Vorbehalte des Bischofs sichten, Zielkonflikte identifizieren, Gemeinsamkeiten benennen und Vorschläge machen, wie priorisiert werden kann“. Sie traf sich achtmal zwischen dem 12. Oktober und 27. November.

Arbeitsauftrag „Vorbehalte sichten“

Die Arbeitsgruppe ging davon aus, dass die Kompetenz, Klärungen herbeizuführen, Vorbehalte auszuräumen oder die Formulierungen trotz Vorbehalten aufrecht zu erhalten, bei den Sachkommissionen liegt. Daher wurden alle Vorbehalte am 2. November an die Vorsitzenden der Sachkommissionen weiter geleitet mit der Bitte, bis 25. November dazu Rückmeldungen zu geben. Die Rückmeldungen wurden dem Geschäftsführenden Ausschuss bzw. dem Bischof vorgelegt, der darüber befinden kann, ob durch die Rückmeldungen der Sachkommissionen bzw. die überarbeiteten Formulierungen die Vorbehalte ausgeräumt sind.

Dieses Verfahren bezog sich auf die Aufbereitung der vorliegenden Empfehlungen, damit die Grundlage für die Weiterarbeit vorbehaltsfrei (oder mit bekannten Vorbehalten) gesichert ist. Sollten einzelne Vorbehalte bis zum Ende der Sechsten Vollversammlung ungeklärt bleiben, werden diese an die Redaktionskommission bzw. die Sachkommissionen verwiesen. Der Priorisierungsvorschlag der Arbeitsgruppe ist unabhängig von der Klärung der Vorbehalte erfolgt.

Arbeitsauftrag „Zielkonflikte identifizieren, Gemeinsamkeiten benennen und Vorschläge machen, wie priorisiert werden kann“

Die erste wichtige Verständigung bestand darin, aus der Logik der einzelnen Sachkommissionen herauszutreten und die Empfehlungen als Ganze in den Blick zu nehmen. Vier Durchgänge durch alle Empfehlungen unter jeweils verschiedenen Perspektiven führten zu folgenden Ergebnissen, die vielleicht im Einzelfall auch anders ausfallen könnten, in ihrer Tendenz jedoch einen guten Blick auf die in der Synode vorherrschenden Meinungen zulassen:

  • Die Arbeitsgruppe ordnete zunächst die Empfehlungen den vier Themenbereichen zu, unter die Bischof Stephan die Synode gestellt hatte. „Die Kirche in der Welt von heute“ steht bei 25 Empfehlungen im Hintergrund, 14 Empfehlungen beziehen sich auf den Bereich „Glauben leben lernen“, 9 Empfehlungen auf „Den Glauben feiern in Gottesdienst und Gebet“ und 11 lassen sich zuordnen zu „Die Gaben im Volk Gottes entdecken und fördern“.
  • Die Gruppe identifizierte darüber hinaus eine weitere Kategorie: den „Instrumentenkoffer“. 43 Empfehlungen lassen sich ihm zuordnen. Hierbei handelt es sich um Methoden und Arbeitsweisen, die sich auf die Umsetzung der 59 anderen Empfehlungen beziehen. In der ersten Sortierung hat die Arbeitsgruppe waren in diesen 43 Empfehlungen im Instrumentenkoffer auch die 19 Empfehlungen der Sachkommission 9 eingeschlossen.
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