Presseerklärung Katholikenrat zur Entscheidung Trumps, aus dem Klimaschutzabkommen auszusteigen
02.06.2017
Viele Menschen haben sich in den letzten Jahren für Klimagerechtigkeit engagiert. So zum Beispiel beim ökumenischen Pilgerweg von Flensburg zum Pariser Klimagipfel. So zum Beispiel im privaten oder beruflichen Kontext. Und an vielen anderen Stellen mehr. All diese schauen voll Unverständnis auf die Entscheidung von Donald Trump, aus dem Klimaschutzabkommen auszusteigen.
Nun ist Trump nicht ganz Amerika, und einige Bundesstaaten haben bereits angekündigt, weiterhin für eine aktive Klimapolitik zu stehen. Aber er setzt ein fatales Zeichen.
Hinter dem verblasst, dass auch vor Trumps Entscheidung nicht alles in Ordnung war. Er ist nicht der Einzige, der verhindert, dass beim Klimaschutz doch noch engagierte Ziele erreicht werden können.
Auch bei uns gibt es Ansätze, Klimaschutz nachrangig einzuordnen. Wenn zum Beispiel der Eindruck entsteht, dass die Autoindustrie durch eine schützende Hand davor bewahrt wird, ehrgeizigere Ziele umsetzen zu müssen, müssen alle Warnlampen aufleuchten. Solange es so aussieht, als ob die Bundesumweltministerin einen engagierten, aber eher einsamen Kampf in Sachen Klimaschutz führt, bleibt unklar, ob die ganze Bundesregierung hinter den positiv zu bewertenden Plänen von Frau Hendricks steht. Und wenn Abgeordnete einer großen Partei vor wenigen Tagen "Anpassung an die Erderwärmung" statt Bekämpfung fordern, ist das unsolidarisch gegenüber Menschen in ärmeren Ländern, die jetzt schon von den Folgen betroffen sind.
Im Sinne dieser Menschen ist zu hoffen, dass nach Trumps Entscheidung bei uns endlich alle Anstrengungen unternommen werden, damit wir das engagierte Ziel, möglichst den globalen Temperaturanstieg (im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter) auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu beschränken, doch noch erreichen.
Pressemeldung Bischöfliche Pressestelle vom 7. Juni 2017