Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst in Wiesloch
beigesetzt. Seit der Einweihung am 3. August 1879 bestand ein eigener Friedhof an der Heidelberger
Straße (Fläche 5,72 a). Das älteste Grab ist von 1880. Es sind 53 Grabsteine
vorhanden. Die bislang letzte Beisetzung war 1977.
Aus der Geschichte der Friedhofes
Schändung des Friedhofes im Januar 1926
Meldung
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom Februar 1927 (innerhalb
einer Zusammenstellung verschiedener Friedhofschändungen der
zurückliegenden Monate): "Januar 1926. Hockenheim: Auf dem
israelitischen Friedhof wurden Grabsteine umgeworfen und
beschädigt."
Mitteilung der der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins) vom 28. Januar 1927: Januar 1926. Hockenheim:
Auf dem israelitischen Friedhof wurden Grabsteine umgeworfen und
beschädigt."
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung"
vom 5. Februar 1926: "Hockenheim in Baden
(Grabschänder). Der hiesige jüdische Friedhof wurde von
Grabschändern heimgesucht. Verschiedene Grabsteine wurden umgeworfen und
demoliert. Der Friedhof bietet ein Bild wüster
Zerstörungsarbeit."
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 8. Juli 1927:
"Tafel der Schmach - 39 jüdische Friedhöfe in Deutschland geschändet.
Berlin. (J.T.A.) 'Der Schild', Zeitschrift des Reichsbundes jüdischer
Frontsoldaten, bringt unter der Überschrift 'Tafel der Schmach' ein
Verzeichnis von 39 Friedhofschändungen, die sich von November 1923 bis
Mai 1927 in Deutschland ereignet haben. Hier die Namen der Orte und die
Daten:
1. Sandersleben
(November 1923), 2. Schneidemühl (Januar 1924), 3. Sandersleben
(März 1924), 4. Rhoden, 5. Wolfhagen
- Hessen (April 1924), 6. Ribnitz
/ Mecklenburg (Mai 1924), 7. Villing (Juli 1924), 8. Regensburg
(August 1924), 9. Hemer (November 1924), 10. Hersfeld
(November 1924, 11. Kleinbardorf bei
Königshofen, 12. Binswangen Bez.
Augsburg (Juni 1924), 13. Hagen i.W. (Juni 1924), 14. Göttingen
(August 1924), 15. Beverungen (Dezember 1924), 16. Köthen
(Mai 1925), 17. Plauen i.V.
(Juni 1925), 18. Alsbach a.d. Bergstraße,
19. Hockenheim / Baden (Januar 1926), 20. Löwenberg (Februar 1926), 21. Pflaumloch
(März 1926), 22. Erfurt (März 1926),
23. Callies (April 1926), 24. Memmelsdorf
/ Oberfranken (Main 1926), 25. Altdamm/Pommern (Oktober 1926), 26.
Breslau (Dezember 1926), 27. Bingen
(Dezember 1926), 28. Ermetzhofen /
Mittelfranken (Dezember 1926), 29. Kuppenheim
/ Baden (Januar 1927), 30. Kerpen / Rheinland (März 1927), 31.
Neviges / Regierungsbezirk Düsseldorf (März 1927), 32.
Hillesheim / Rheinhessen (April 1927), 33. Moers (April 1927), 34.
Krefeld (April 1927), 35. Richelsdorf /
Bezirk Kassel (April 1927), 36. Ansbach
(April 1927), 37. Regensburg (Mai
1927), 38. Aufhausen bei Bopfingen
(Mai 1927), 39. Rülzheim / Rheinpfalz
(Mai 1927)."
Die Lage des Friedhofes
Lage des jüdischen Friedhofes Hockenheim
(durch
Pfeil markiert) (Topographische Karte aus den 1970er-Jahren)
Margit Meyer-Düttingdorf / Felicitas Offenloch-Brandenburger: Jüdisches
Leben in Hockenheim - ein Teil unserer Stadtgeschichte. Hg. zum Tag des
offenen Denkmals am 13.9.1998 vom "Arbeitskreis Jüdische Geschichte
in Hockenheim".
Bezug über die Herausgeberinnen: Margit Meyer-Düttingdorf, Obere
Hauptstraße 24, 68766 Hockenheim, E-Mail;
Felicitas Offenloch-Brandenburger, Murgweg 6, 68766 Hockenheim
Hinweis:
Informationen zu Führungen über den Friedhof über Margit
Meyer-Düttingdorf, Obere Hauptstraße 24, 68766 Hockenheim, E-Mail;
Felicitas Offenloch-Brandenburger, Murgweg 6, 68766 Hockenheim.
Der "Arbeitskreis Jüdische Geschichte in Hockenheim" bildete
sich 1997 nach einer Autorenlesung über das französische Internierungslager
Gurs. Am jeweils im September stattfindenden "Tag des offenen Denkmals"
(vgl. unter "Aktuelles") ist der jüdische Friedhof in
Hockenheim für interessierte Besucher/Innen geöffnet.
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