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Obernai (Oberehnheim) (Dep. Bas-Rhin /Alsace / Unterelsass)
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Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Mittelalter
In der früheren
Reichsstadt Obernai / Oberehnheim bestand eine jüdische Gemeinde im Mittelalter.
Erstmals werden Juden 1215, dann wieder 1326 in der Stadt genannt. Während der
Judenverfolgungen in der Pestzeit 1348/49 wurden sämtliche am Ort befindlichen
Juden der Brunnenvergiftung beschuldigt und verbrannt.
Seit 1404 waren wieder
Juden in Oberehnheim, die vor allem vom Geldhandel lebten. 1455 gab es drei
jüdische Familien in der Stadt. 1470 konnte sich Gerschon, der Vater von Josef
von Rosheim (siehe Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Josel_von_Rosheim) in Oberehnheim
niederlassen. Dieser kam aus Endingen am
Kaiserstuhl, wo bei einer Judenverfolgung auf Grund eines angeblichen
Ritualmordes sein Bruder Rabbi Elias und zwei weitere Brüder ermordet worden
waren. 1476 wurden die Oberehnheimer Juden bei den Verfolgungen durch
Schweizer Reisläufer (vgl. Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Reisläufer) vertrieben. Gerson konnte sich
in Hagenau niederlassen, wo noch 1476 Josel geboren ist.
Zwischen 1477 und 1499 waren keine
Juden in Oberehnheim. Diejenigen, die sich um 1500 wieder niederlassen konnten,
sollten
1507 von der Stadt mit Hilfe Kaiser Maximilians I. vertrieben werden, doch
konnte dies Josef von Rosheim vermeiden. Der Einspruch Josel von Rosheims
sicherte das Bleiberecht der Juden in der Stadt jedoch nur vorübergehend, da es einige
Jahre später erneut zur Vertreibung kam.
Vom 17. bis zum 20. Jahrhundert
Erst Mitte des 17. Jahrhunderts (1647) konnten sich Juden wieder dauerhaft in Oberehnheim niederlassen und eine neue Gemeinde begründen.
1720 lebten 21 jüdische Familien in der Stadt. 1784 gab es 196
jüdische Personen in Oberehnheim.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
in der Stadt
wie folgt: 1883 219 Personen, 1888 285, 1889 242, 1894 193 (in 49 Familien),
1897 210 (in 55 Familien), 1899 220 (in 59 Haushalten).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
jüdische Schule (israelitische Elementarschule/Volksschule), eine Mikwe und
einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser
Aufgaben der Gemeinde waren neben einem Rabbiner auch Lehrer und Kantoren in der
Gemeinde angestellt.
Als Lehrer werden
genannt: um 1887/95 B. Levy. Die jüdische Schule wurde 1893 von 30 Kindern
besucht (1895 24 Kinder, 1897 14 Kinder, 1899 20 Kinder). Als Kantoren
werden genannt: um 1887/95 B. Becker (gleichzeitig
Schochet; 1913 als "Ehrenkantor" genannt, möglicherweise versah er seinen Dienst
ehrenamtlich), um 1913/1928 ein Herr Kauffmann. Synagogendiener war um 1889/95 W.
Alexander, um 1899 E. Villard. Obernai war im 19./20. Jahrhunderts
Sitz eines Rabbinates. Die Rabbiner
waren: von 1867 bis 1894 Joachim Lévy (1808 - 1894), von 1894 bis 1896 Max Staripolski (1857 - 1923), von 1897 bis 1920 Armand Bloch (1865 - 1952), von 1920 bis
1924 Julien Weil (1887 - 1926), von 1924 bis 1940 Jérôme Lévy (1890 - 1942), von
1945 bis 1952 Emile Schwartz (1877 - 1952) und Roger Winsbacher.
Bis 1883 wurden in Oberehnheim auch die jüdischen Lehramtskandidaten aus dem
Unter-Elsass ausgebildet. Danach wurde die Einrichtung nach Colmar verlegt.
An jüdischen Vereinen gab es: den Verein Chewrat Gemilus Chassodim
(bzw. Gemillus Chessed; Wohltätigkeitsverein; um 1888 unter Leitung von
N. Weil, um 1898 unter Leitung von M. Lieber, um 1905 E. Weill), den
Israelitischen Männerverein (um 1894/97 unter Leitung von Elias Carl, um
1898 L. Blum), den Verein Chewrat Neorim (1888 unter Leitung von N.
Strauß, 1897 J. Alexander), den Verein Chewrat Dowor Tauw (1888 unter
Leitung von G. Weill) und den Verein Chewrat Noschim (Israelitischer
Frauenverein; 1888 unter Leitung von Frau E. Netter, 1894 unter Leitung von Frau
B. Levy und Frau B. Becker, 1897 Frau B. Levy, um 1905 Fr. A. Scheyen). Außerdem
gab es eine Armenkasse (1898 betreut von Herrn Becker, 1913 neu begründet
und dann betreut von Frau Neher und Kantor Kaufmann).
Gemeindevorsteher waren um 1888 M. Lehmann, A. Blum, M. Wertheimer, M.
Meyer und E. Wertheimer; um 1893/94 M. Meyer, J. Marx, A. Scheyen und C. Elias
(bzw. 1894 J. Weill), 1897 M. Lehmann, E. Scheyen, A. Blum, J. Weill, Meyer
Scheyen. Letztgenannter Meyer Scheyen wurde 1906 als weltliches Mitglied in das
Konsistorium des Unter-Elsass gewählt. 1913 wurde A. Neher als Gemeindevorsteher
gewählt.
1936 wurden 138 jüdische Einwohner in Obernai gezählt. Die 1940 noch in
der Stadt befindlichen jüdischen Personen wurden unter der deutschen Besatzung nach Südfrankreich
deportiert.
Nach Angaben von Yad Vashem, Jerusalem (über
https://yvng.yadvashem.org/) sind in
der NS-Zeit folgende Personen umgekommen, die in Obernai geboren sind oder hier
längere Zeit gelebt haben: Lucien Aaron (1902), Mathilde Aaron geb. Rif (1867),
Samuel Becker (1882), Philippine Bickert (1877), Marcel Bloc (1896), Marcelle
Bloch (1905; Leon Blum (1869), Alice Dreyfus (1899), Aluce Geissmann geb. Klein
(1893), Leopold Jehuda Kaufmann (1885), Marcel Klein (1886), Emma (Aemée) Klein
geb. Moog (1898), Zhilbert Klein (1924), Amalie Klein (1873), Edmund Lehmann
(1872), Georges Lehmann (1886), Oscar Levi (1874), Ernestine Levy (), Moise Levy
(1880), Ernest Levy (1912), David Levy (1901), Camille Marx (1900), Irene Marx
(1915), Henriette Picard geb. Marx (1867), Gaston Scheyen (1882), Jozsef Gyorgy
Strauber (1901), Leon Norbert Strauss (1907), Jeanine (Jeanne) Strauss (1879),
Lydie Strauss (), Germaine Strauss (), Harmance Villar (1888), Bernard Weill
(1876), Hermanne Wiener geb. Leman (1872), Justin Willar (1890), Rose Willar
(1898). Nach 1945 wurde die jüdische
Gemeinde wieder begründet, die Synagoge restauriert (1948). 1970 lebten 70 jüdische
Personen in der Stadt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte des Rabbinates
50jähriges Amtsjubiläum des Rabbiners Joachim Lewy (Levy) (1886)
Anmerkung: Joachim Lévy (auch
Yauchéné Lévy, Yohanan d'Obernai) ist 1808 in
Minversheim geboren als Sohn des Abraham
Levy und der Judith geb. Müller. Er war seit 1832 verheiratet mit Anna
geb. Bloch (1798 geborene Tochter des Rabbiners Emanuel Bloch). Levy war seit
1835 Rabbiner in Niedernai, 1846 war er in
der Opposition gegen die Verordnung über die Neuorganisation des Kultes von
1844; 1853 wurde das Rabbinat nach
Itterswiler verlegt, 1867 nach Obernai, wo er bis zu seinem Tod 1894
amtierte. Sein Sohn Seligmann Levy (1835-1914) war Rabbiner in
Uffholtz,
Durmenach, Soultz (Haut-Rhin) und Paris.
Artikel in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. August 1886: "Die
Rabbiner Levy in Oberehnheim und Dreifuß in Zabern
(Elsass) haben jüngst ihr 50jähriges Amtsjubiläum teils als Lehrer,
teils als Rabbiner gefeiert, und haben vom deutschen Kaiser den
Kronenorden vierter Klasse erhalten. Dem Letzteren wurde diese
Auszeichnung in der Synagoge vom Kreisdirektor feierlich überreicht." |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juli 1886: "Straßburg,
18. Juli. Seine
Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst geruht, den Rabbinern Lewy zu
Oberehnheim und Dreyfuß zu Zabern den königlichen Kronen-Orden
vierter Klasse mit der Zahl 50 zu verleihen." |
Zur Beisetzung von Rabbiner Joachin Lewy (1894)
Anmerkung: Rabbiner Levy (Lewy) genoss in seinen letzten Dienstjahren große
Achtung als "Nestor" bzw. als "Senior aller Rabbiner des Landes" (Israelit vom 28.4.1890 S. 584).
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. März 1894: "Unter-Elsass, 6.
März (1894). Den ältesten
Rabbiner des Unter-Elsass, Herrn J. Lewy, Rabbiner in Oberehnheim, 86
Jahre alt, haben wir vorgestern zu Grabe getragen. Nachdem Herr Rabbiner
Dr. Netter aus Buchsweiler, ein geborener Oberehnheimer und Schüler des
Verewigten, im Trauerhause, welches bis zum letzten Winkel von Angehörigen,
Freunden, Verehrern und Bekannten des Verblichenen voll war, das Leben und
Wirken seines unvergesslichen Lehrers mit beredten Worten tränenden Auges
geschildert hatte, bewegte sich der fast unabsehbare Leichenzug in
folgender Ordnung der Synagoge zu: Herr Lehrer Levy mit der Schuljugend:
Herr Kantor Becker mit dem Chor; der Sarg von Mitgliedern der Gemeinde
getragen; ein Schüler des Gymnasiums, auf einem schwarzen Kissen das
Abzeichen des Kronen-Ordens tragend, mit welchem der Verblichene vor
einigen Jahren von Seiner Majestät dem deutschen Kaiser Wilhelm II,
dekoriert wurde, die beiden Söhne des Verstorbenen, wovon der älteste früher
Rabbiner in Dürmenach und
Ober-Sulz (Ober-Elsass) war und jetzt in Paris
in gleicher Funktion ist und die Verwandten, sodann Herr H. Weil,
Oberrabbiner in Straßburg, in Begleitung fast sämtlicher Rabbiner des
Unter-Elsass, die meisten im Ornat: Herr Kreisdirektor, Herr Dr. Levy aus
Straßburg und der Konsistorial-Sekretär Asch, als Vertreter des
israelitischen Konsistoriums, der Bürgermeister in Begleitung des
Gemeinderats, sämtliche Beamten der Stadt, die Vorsteher der
Kultusgemeinden des Rabbinats und die Verwaltung der Oberehnheimer
israelitischen Gemeinde, der Vorstand des
Rosenweiler Friedhofes, der
Vorstand des Oberehnheimer Friedhofes und endlich eine große Anzahl
Teilnehmer aus allen Ständen und Konfessionen der Oberehnheimer und auswärtigen
Bevölkerung. In der Schwarzumhängten Synagoge eröffnet Herr Kantor
Becker die Trauerfeier mit einem der Feier entsprechenden Chorgesang,
worauf Herr Oberrabbiner Weil die Schwarzdrapierte Kanzel bestieg, um dem
'Amtsbruder, Freund und Verwandten' ein Denkmal als Rabbiner,
Familienvater, Menschenfreund und Bürger zu setzen. Nach Beendigung
dieser mit allgemeinem Beifall aufgenommenen Gedächtnisrede bewegte sich
der Leichenzug von der Synagoge bis vor die Stadt hinaus, wo Herr Dr. Levy
aus Straßburg dem Verblichenen einen Tiefbewegten Nachruf in französischer
Sprache widmete. Dann wurde die Leiche auf den dort bereitstehenden
Leichenwagen gesetzt, um sie nach dem Friedhofe Rosenweiler zu bringen,
gefolgt von der ganzen Gemeinde Oberehnheim und von vier Rabbinern Roller
- Barr, Lewy -
Schirrhofen, Dr. Goldstein –
Mutzig, Dr. Netter –
Buchsweiler, die drei erstgenannten Rabbiner, sowie Herr Levy, Lehrer in
Oberehnheim, hielten tiefbewegte Trauerreden am Grabe des Verewigten.
Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Dienstantritt von Rabbiner Dr. Max Staripolsky (1894)
Anmerkung: Dr. Max (Maximilian) Staripolski ist um 1857 in Suwalki, Russland
geboren und am 15. August 1923 in Saverne (Zabern)
gestorben. Er war um 1882/83 Mitbegründer und Hebräischlehrer der orthodoxen
Gemeinde "Etz Chajim" in Straßburg, um 1889 bis 1894 Rabbiner in
Quatzenheim, 1895 Rabbiner in Obernai.
Hier widersetzte er sich erfolgreich der Einführung der Orgel in der Synagoge.
1896 wurde er ohne Berücksichtigung des Gemeindewillens und des Konsistoriums
durch die deutsche Regierung nach Saverne
berufen, wo er ab 1897 bis 1919 wirkte.
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juli 1894: "Oberehnheim im
Elsass. Heute kann ich Ihnen Gottlob von einem Siege des gesetzestreuen
Judentums berichten. Oberehnheim ist bekanntlich diejenige Stadt, in die
der Vater Rabbi Joselmanns von Rosheim flüchtete und wo Rabbi Joselmann,
der durch den unsterblichen Begründer Ihres Blattes zu neuem Leben
erwachte, seine Jugendzeit zugebracht hat. Hoffentlich wird das Verdienst
des berühmten Mannes, der hier gelebt hat, es bewirken, dass unserer
heiligen Religion hier nunmehr eine neue und dauernde Stätte erblühe. Es
ist hierzu auch alle Aussicht vorhanden, denn gestern hat unser Herr
Rabbiner, Dr. Staripolsky – sein Licht leuchte -, seither Rabbiner in
dem nahe gelegenen kleinen Quatzenheim sein neues Amt hier angetreten. Was
diese Wahl für das gesetzestreue Judentum bedeutet, das kann nur ein mit
elsässischen Verhältnissen Vertrauter ganz erkennen. Viele
Zeitungsdruckfarbe wurde vergossen und mancherlei Kämpfe wurden
gefochten, bis diese Wahl erfolgte. Die Vornehmen der alten Reichsstadt
sträubten sich gar sehr gegen diese Ernennung seitens des Konsistoriums,
denn einen so überaus frommen Mann, der durch seine Tätigkeit
(bekanntlich war Herr Dr. St. einer der Mitbegründer der Ez-Chaiim-Gemeinde in Straßburg) bereits in so heftigen Gegensatz gegen die
Spitzen der synagogalen Behörden des Elsass getreten, einen Mann, der
nicht einmal unrituell zubereiteten Wein trinke und der obendrein auch
kein Elsässer sei, hieß es, könne man hier nicht brauchen. Nur dem
Machtspruche der Kaiserlichen Regierung haben wir es zu verdanken, dass
wir heute ein geistliches Oberhaupt besitzen, welches ebenso durch sein
Wissen, als seine bekannte Opferfreudigkeit dem Judentume zur Zierde,
unserer Gemeinde zur Ehre gereichen wird. Es ist zu hoffen, dass unser
Herr Rabbiner dem auch bereits hier tief eingerissenen Indifferentismus in
Glaubensangelegenheiten ein energisches Halt gebieten werde.
Mit Rücksicht darauf, dass das Trauerjahr um das Absterben seines Vorgängers
noch nicht zu Ende gegangen ist, hatte der Titular angeordnet, dass die
Empfangs-Festlichkeit sich auf das Allernötigste beschränke.
Der israelitische Lehrer hielt folgende Empfangsrede: 'Geehrter Herr
Rabbiner! Mit der Veröffentlichung dieser Urkunde nehmen Sie Besitz von
der Rabbinerstelle Oberehnheim. Ich biete Ihnen bei diesem Anlass ein
herzliches Willkommen! Dass ich, der Geringste unter denen, die hier das
Wort zu führen haben, heute allein an diese Stelle trete, um Sie in Ihr Amt
einzuführen, weist auf Umstände hin, die Ihnen bekannt sind. Im Kapitel 44
des Buches Ezechiel, wo der Prophet die Befugnisse und Verpflichtungen der
Priester aufzählt, heißt es unter Anderem: 'Sie schlichten die
Streitigkeiten ihres Volkes!'
Geehrter Herr Rabbiner! Mein erster Wunsch, den ich Ihnen heute
entgegenbringe, geht dahin, dass es Ihnen gelinge, dem Wort des Propheten
gerecht zu werden. Sie bedürfen hierzu keines andern Mittels, als Ihrer
Beredsamkeit und der Betätigung der Eigenschaften, mit denen die
Kultusbehörde im Aktenstück Ihrer Ernennung Sie anpreist. Ich gebe mich der
Hoffnung hin, dass die Lösung Ihrer Aufgabe Ihnen nicht allzu schwer wird
werden. Der Geist unserer Gemeinde war allezeit ein friedlicher, und wir
sind es dem Andenken Ihres verehrten Vorgängers schuldig, nicht zuzulassen,
dass ein Zwiespalt aufkomme in der Gemeinde, wo er über ein halbes
Jahrhundert Worte des Friedens und der Eintracht gesprochen.'
Die Antrittsrede des Herrn Dr. St., die allenthalben des größten Beifalls
sich erfreute, stützte sich auf den Vers in Jesaja 'Haus Jakob – wir wollen gehen im Licht des Herrn', indem
derselbe entwickelte, in welchem Geiste ein Rabbiner, dessen Lebensaufgabe
es ist, dass er zu nichts anderem als zur Einhaltung
der Tora verpflichtet ist, zu wirken, und dass er nur in der Erfüllung
dieses Spruches den Lohn aller seiner Bemühungen erblicke.
Bl." |
Rabbinatskandidat Dr. Julien /
Julius Weil aus Buchsweiler wird Rabbiner in
Bollweiler, danach in Oberehnheim (1913)
Anmerkung: Dr. Julien / Julian / Julius Weil studierte 1907/08-1912/13 am
Rabbinerseminar in Berlin und wurde 1913 Rabbiner in
Bollwiller, danach in Obernai (Oberehnheim).
Von 1924 bis zu seinem frühen Tod 1927 war er Rabbiner in Dijon (genannt noch in
"Jüdische Rundschau" vom 28.1.1927 S. 33; rückblickend auf seinen Tod in der
"Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 20.7.1928; weitere Informationen liegen nicht
vor).
Artikel
in "Das jüdische Blatt" vom 2. Mai 1913: "Bollweiler.
Das Konsistorium des Oberelsass es hat den Rabbinatskandidaten Dr. Julien
Weil aus Buchsweiler zum Rabbiner
von Bollweiler ernannt. Seine Studien
hat der junge Rabbiner am Hildesheimerschen Rabbinerseminar in Berlin
absolviert. "
|
|
Artikel
in "Das jüdische Blatt" vom 6. Juni 1913: "Straßburg.
Die von dem Konsistorium zu Colmar vorgenommene Ernennung des
Rabbinatskandidaten Dr. Julius Weil aus
Buchsweiler zum Rabbiner in
Bollweiler ist durch das Ministerium bestätigt worden. Dr. Weil hat
seine Stelle am letzten Sonntag angetreten. " |
Neueinteilung der Rabbinatsbezirke
nach Auflösung des Rabbinates in Mutzig (1915)
Artikel in
"Die jüdische Presse" vom 25. Juni 1915: "Straßburg im Elsass. Das
Gesetzblatt für Elsass-Lothringen veröffentlicht eine kaiserliche
Verordnung, nach der das Rabbinat Mutzig
aufgehoben und die Bezirke der drei Rabbinate
Barr, Fegersheim, Oberehnheim
neu umgrenzt werden. Barr umfasst die Kantone
Barr und
Weiler und die Orte Burgheim, Walf und
Zellweiler vom Kanton Oberehnheim;
Fegersheim die Kantone Erstein,
Benfeld und
Geispolsheim ohne
Düppigheim,
Düttlenheim, Enzheim,
Holzheim, Lingolsheim;
Oberehnheim die Kantone Rosheim,
Molsheim,
Schirmeck, Saales, den Rest des
Kantons Oberehnheim und die Orte die
Düppigheim,
Düttelnheim, Enzheim,
Hangenbieten und Kolbsheim aus den
Kantonen Geispolsheim und
Schiltigheim." |
Aus der
Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schulen
Statistik zu den Schülern des
städtischen Progymnasiums (1897)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. September 1897: "Oberehnheim (Unter-Elsass). Der diesjährige Kursus unseres
Progymnasiums
schließt mit 61 Schülern ab. Der Konfession nach zählte die Anstalt 33
Katholiken, zehn Protestanten und 18 Israeliten. Der Religionsunterricht
wird von den Geistlichen der drei Konfessionen erteilt." |
Zeitweise wurden in Oberehnheim im
Lehrerseminar auch jüdische Zöglinge unterrichtet (1911)
Anmerkung: Die Ausbildung der jüdischen Lehrer war
zeitweise in Oberehnheim, Pfalzburg und Colmar. 1883 wurde die Einrichtung in
Oberehnheim aufgelöst und nach Colmar verlegt.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Januar 1911: "Straßburg, 6. Januar. Dem Vernehmen nach sollen von Ostern 1911 ab die
jüdischen Zöglinge des Pfalzburger Lehrerseminars an die gleiche Anstalt in
Colmar überwiesen werden. Es ist dies eine Folge der Verlegung des Rabbinatssitzes von Pfalzburg nach Saarburg, da der Inhaber desselben zugleich
als Religionslehrer an der Anstalt wirkte. Hoffentlich werden die jüdischen
Seminaristen unseres Landes nunmehr zu einem definitiven Aufenthalte kommen.
Nachdem Ende der 70er Jahre die Konfessionalität der reichsländischen
Seminare durchgeführt wurde, konnten sich mehrere Jahre hindurch die Juden sowohl in
Oberehnheim als
auch in den beiden Seminarien in Colmar auf den Lehrberuf vorbereiten. Im
Jahre 1883 wurden auch die Unterelsässer an das Colmarer Seminar
überwiesen. Wenige Jahre nachher fanden sich alle im Seminar II in Colmar
zusammen, worauf sie nach Auflösung dieser Anstalt im Jahre 1898 in
Pfalzburg untergebracht wurden. Jetzt kehren sie also wieder nach
Colmar in das frühere Seminar I zurück. Zur Zeit befinden sich nur noch drei jüdische Schüler in
hiesiger Anstalt, und doch genügt diese geringe Zahl vollständig für ganz
Elsass-Lothringen. Die jüdischen Gemeinden unseres Landes haben im Laufe des
letzten Vierteljahrhundert derart abgenommen, dass im Laufe dieser Zeit
etwa 22 jüdische Volksschulen aufgelöst werden mussten, wegen Mangels an
Schülern. Heute haben wir nur noch etwa 47 im ganzen Lande, und auch von
diesen steht leider ein großer Prozentsatz auf dem Aussterbeetat. " |
Berichte aus dem
jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Die Erstellung der Mikwe (rituelles
Bad) wurde durch einen Zuschuss vom Staat unterstützt (1890er-Jahre)
Artikel in der "Zeitschrift für die Geschichte des Juden in Deutschland Jg.
1937 S. 382 innerhalb eines Beitrages von Max Dienemann: "Die jüdischen
Gemeinden in Elsaß-Lohringen 1871-1918": "Zu Synagogenbauten
am Ort des Rabbinersitzes leistete der Staat einen Zuschuss. Auch die
bürgerlichen Gemeinden leisteten Zuschüsse.
So gab es zum Beispiel zu der in den 90er Jahren erbauten Synagoge in
Straßburg (1898 eingeweiht) die Stadt den Bauplatz und einen Zuschuss von
200.000 Mark, der Staat 60.000 Mark. Auch zu Umbauten und Reparaturen wurden
Zuschüsse bewilligt, Metz erhielt 1000 Mark zur Herstellung der Orgel. Die
Gemeinden Hochfelden und Oberehnheim
erhielten Zuschüsse für die Erstellung des Ritualbades. Für die Synagogen in
Colmar wurde der Zuschuss verweigert,
weil in ihr nur französisch gepredigt wurde. Eine ganze Anzahl von Neubauten
von Synagogen (41) und Betsälen (2) erstanden in der Berichtszeit." |
Todesfall auf dem Viehmarkt in Oberehnheim (1897)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juli 1897: "Oberehnheim im
Elsass, 25. Juni (1897). Gestern vor acht Tagen trug sich auf dem hiesigen
Viehmarkt ein trauriger Fall zu. Unser Glaubensgenosse, der 52 Jahre alte
J. Bader aus Dambach, Vater von 13 Kindern, stürzte plötzlich vom
Herzschlag getroffen, tot zu Boden. Sein Neffe, Ch. Levy aus Mutzig, in
dessen unmittelbarer Nähe dieses plötzliche Unglück sich ereignete,
fiel vom Schrecken bewältigt neben der Leiche des Onkels hin, und man
glaubte, auch ihn habe das Schicksal des unglücklichen Onkels ereilt.
Erst nach langer und geraumer Zeit waren die Wiederbelebungsversuche von
Erfolg begleitet. Nachmittags wurde der Verstorbene nach Dambach überführt,
in seine Wohnung gebracht, wo die untröstliche Gattin, der man vorher
schon die traurige Nachricht mitgeteilt hat, ohnmächtig zu Bette lag und
die unglücklichen Kinder in herzzerreißender Weise den toten Vater
empfingen. Freitagvormittag fand die Beerdigung unter großer Beteiligung
statt. Die Leichenrede hielt der Rabbiner von Barr im Hause des
Verblichenen." Das
Nachstehende bezieht sich auf ein Unglück in Osthofen. |
Versammlung des jüdischen
Turnvereins in der Turnhalle der israelitischen Gewerbeschule (1906)
Artikel in der "Jüdischen Rundschau" vom 29. Dezember 1906: "Oberehnheim.
Am Donnerstag, den 13. Dezember, fand in der Turnhalle der israelitischen
Gewerbeschule eine Versammlung statt, einberufen von dem Komitee des neu
gegründeten jüdischen Turnverein. Über 100 Personen waren der Einladung
gefolgt. Herr Redakteur Berger aus Köln hielt einen Vortrag über die
jüdische Turnbewegung. Die Versammlung nahm die interessanten Ausführungen
mit großem Beifall auf. Es entspann sich eine lebhafte Diskussion, in der
vor allem die bekannten Ratschläge auf Untertauchen und Vermischen und
Warnungen vor Absonderung zum Besten gegeben wurden. Der Herr Berger wies
alle Angriffe und Vorwürfe geschickt zurück. Der Erfolg des Abends waren
sofort circa 50 Mitglieder. Der junge Verein hat die besten Aussichten,
gross zu werden, wenn es gelingt, übereifrige Parteibestrebungen fern zu
halten." |
Verschiedene Mitteilungen
über die neue Synagogenverwaltung, die neu gegründete Armenkassen, den
Gottesdienst an den hohen Feiertagen und die Stiftung von Toraschmuck (1913)
Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 9. Mai 1913: "Oberehnheim.
Die neue Synagogenverwaltung hat sich in der kurzen Zeit ihrer Wirksamkeit
sehr gut angelassen. Zunächst sei hervorzuheben, dass trotz der umwälzenden
Änderung in der Verwaltung der Friede in der Gemeinde voll und ganz aufrecht
erhalten blieb, was beiden Parteien hoch anzurechnen ist. Die Armenkasse,
die seit einigen Jahren aufgehört hatte, ist infolge der Bemühungen des
neuen Parneß, Herrn A. Neher, neu gegründet worden und wird
ehrenamtlich verwaltet durch Frau Neher und Herrn Kantor Kaufmann unter
Aufsicht einer Kommission. An den letzten Feiertagen wurde der Gottesdienst
verschönt durch ein prachtvolles Quartett. Die Herren A. Neher, N. Lehmann,
O. Alexandre sangen zusammen mit dem Kantor verschiedene Stücke aus dem
Festritual und ernteten für ihre tadellosen Gesang den Dank der ganzen
Gemeinde. Die Synagoge war gedrängt voll. Neben vielen Fremden, die zum
Besuch hier weilten, waren auch die Niederehnheimer Gemeindemitglieder
erschienen, da Niederehnheim, früher
und zwar seit uralten Zeiten Sitz des Rabbinats, heute nicht mehr über
Minjan verfügt. – Herr N. Strauss, der Schwiegervater des
Synagogenvorsitzenden, hat zum ehrenden Angedenken an seine vor einem Jahre
verstorbene selige Frau ein drittes silbernes Ez-Chajim-Paar zum Schmucke
der Torarollen gestiftet." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Zum Tod des aus Oberehnheim
stammenden Salomon Levy (1913 in Straßburg)
Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 7. Februar 1913: "Straßburg.
Am 5. Februar haben wir einen braven Mann und edlen Jehudi begraben, Salomon
Levy, aus Oberehnheim gebürtig, seit vier Jahren hier
wohnhaft. In der Friedhofshalle sprachen die Herren Oberrabbiner Ury
und Dr. Marx, sowie Dr. Staripolsky -
Zabern und Dr. Bloch -
Oberehnheim Worte der Anerkennung, des Schmerzes und des Trostes.
Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Zum Tod des aus Oberehnheim
stammenden Charles Weill (1913)
Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 2. Mai 1913: "
Schirmeck. Am ersten Tag
Cholhamoed (Halbfeiertag beim Pessachfest) verstarb hier im Alter
von 71 Jahren Herr Charles Weill, der Vater unseres Kantors, ein
edler, allgemein geachteter Charakter. Früher in Oberehnheim
wohnhaft, woselbst man ihn ungern scheiden sah, hat er dort ebenso wie hier
in uneigennütziger Weise als Baaltefilloh (ehrenamtlicher Vorbeter) und
Baaltobea (Schofarbläser an den hohen Feiertagen) fungiert. Er war echter
Jehudi mit allen Fasern seiner Seele. Wegen des Festes konnte Herr Rabbiner
Dr. Goldstein nur einige kurze Worte an seinem Grabe sprechen. Mögen seine
Witwe und seine Kinder Trost finden in dem Gedanken, dass sein Leben ein
wohl ausgefülltes war. " |
Spende des aus Oberehnheim
stammenden Jules Wertheimer für die Israelitische Gewerbeschule in Straßburg
(1913)
Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 26. Dezember 1913: "Straßburg.
Eine hochherzige Stiftung ist dieser Tage der Israelitischen
Gewerbeschule zu Straßburg zugegangen. Herr Jules Wertheimer aus
Paris hat derselben testamentarisch 1000 Fr. als unveräußerliche Gabe
vermacht. Der Heimgegangene stammte aus Oberehnheim. Umso
sympathischer berührt dieser Akt der Heimat- und Nächstenliebe, da Herr
Wertheimer schon seit Jahrzehnten im Ausland ansässig war.
Möchten in der Gewerbeschule, die in vorderster Reihe an der Erziehung und
Ertüchtigung unserer jüdischen Jugend tätig ist, im Interesse der
Allgemeinheit noch viele solcher Gönner erstehen!
Wie wir erfahren, hat Herr J. Wertheimer, der am 30. November zu Paris
verstorben ist, auch noch weitere bedeutende Legate für elsässische Zwecke
hinterlassen, die sein Andenken in seiner Heimat verewigen werden." |
Zum Tod der Frau von Moïse
Lieber (1914)
Anmerkung: es handelt sich um
Catherine Lieber geb. Levy (geb. 22. September 1836 in Obernai), die
verheiratet war mit Moise Lieber (geb. 24. Juni 1837 in
Zellwiller; einige weitere genealogische
Informationen siehe
https://www.geni.com/people/Moise-Lieber/6000000031805415461 und
https://www.geni.com/people/Catherine-Lieber/6000000031805545531.
Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 24. Juli 1914: "Oberehnheim.
Letzte Woche verschied, schwer betrauert von ihrem Garten und ihren Kindern,
Frau Moïse Lieber im Alter von 78
Jahren. Sie war eine herzensgute, friedliebende, fromme Frau." |
Auszeichnungen für den
Kriegsteilnehmer David Bloch, Sohn von Rabbiner Dr. Bloch (1915)
Mitteilung in "Dr. Bloch's österreichische Wochenschrift" vom 14. Mai 1915:
"Auszeichnungen jüdischer Krieger mit dem Eisernen Kreuze. - Eisernes
Kreuz 1. Klasse: ...
Oberehnheim (Elsaß). Kriegsfreiwilliger Gefreiter David Bloch,
Sohn unseres Rabbiners Dr. A. Bloch." |
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Mitteilung in "Dr. Bloch's österreichische Wochenschrift" vom 3. Dezember
1915: "Oberehnheim. Die Österreichische Tapferkeitsmedaille:
David Bloch, Kriegsfreiwilliger, Unteroffizier (Ritter des Eisernen
Kreuzes)." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige von M. Lehmann (1898)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Dezember 1898: "Ein
älteres Mädchen, Witwe nicht ausgeschlossen, wird als Haushälterin
für einen kleinen Haushalt nach dem Elsaß gesucht. Zu erfragen bei
Herrn M. Lehmann, Leder, Oberehnheim im Elsaß." |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Sonstiges
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert:
Grabstein in New York für Henriette Heymann (1844-1901, aus Brumath) und
Henry Heymann (1848-1911, aus Obernai)
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn;
der Geburtsname von Henriette Heymann wird nicht mitgeteilt.
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Links Grabstein für "our beloved
mother Henriette Heymann
born in Brumath - Alsace Feb.
14, 1844
died March 16, 1901" sowie
"our beloved father Henry Heymann
born in Obernay - Alsace June 4, 1848
died Aug. 14, 1911" |
Zur Geschichte der Synagoge
Bereits im Mittelalter gab es einen Betraum bzw. eine Synagoge. An die ab
1454 bezeugte Synagoge erinnert in der Ruelle des Juifs eine hebräische
Inschrift auf einem halbkreisförmigen Portal.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde eine neue Synagoge 1749
erbaut.
Als die
Gemeinde im Laufe des 19. Jahrhunderts angewachsen ist, erbaute die Gemeinde 1876 eine neue
Synagoge, die bis zur Gegenwart in Gebrauch ist (Standort: 9, Rue de Selestat).
Über die Gottesdienstgestaltung zu den hohen Feiertagen und die Spende neuen
Toraschmuckes siehe im Bericht oben von 1913.
Standort der Synagoge: 9, Rue de Selestat
Fotos der Synagoge:
Historische Ansichtskarte
(Sammlung Hahn) |
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Die Karte ist
nicht gelaufen, daher keine keine Datierung möglich;
rechts die Synagoge (Ausschnittvergrößerung) |
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Fotos aus den 1980er-Jahren
(Fotos: Hahn, aufgenommen
im Mai 1987) |
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Die 1876 im Bereich der
mittelalterlichen
Stadtbefestigung erbaute Synagoge |
Die Synagoge von der Stadt
aus
gesehen |
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Neuere Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 26.7.2004) |
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Synagoge von Osten mit
Nische
des Toraschreines |
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Synagoge von
Süden gesehen |
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Portalinschrift über
dem
Haupteingang |
Der Platz neben der Synagoge
ist
nach André
Neher* benannt |
Schülerin beim Besuch der
Synagoge
Quelle: Schelztor-Gymnasium
Esslingen |
*André Neher (geb. 1914 Obernai, gest. 1988 Jerusalem) gehörte
zu den 40 jüdischen Weisen, die Israels Ministerpräsident Ben Gurion 1958
beauftragte, den Begriff der »jüdischen Identität« zu bestimmen.
Die Synagoge Obernai im Film:
Links und Literatur
Links:
Literatur:
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Obernai (German
Oberehnheim) Bas-Rhin dist. The first evidence of the presence of Jews dates
from 1215. They were persecuted in 1336 and massacred in 1349. Over the next two
centuries, there were Jews in Obernai, but they only received permissions to
settle on a permanent basis in 1647, when Obernai was annexed to France. In
1720, 21 Jewish families resided in Obernau. A synagogue was built in 1749. By
1784 there were 196 Jews in Obernai and in 1883 there were 219. A synagogue was
inaugurated in 1876 and a small cemetery was purchased at the beginning of the
20th century. By 1936, the community consisted of 138 members. During worldwar
II, they were expelled to the south of France with the rest of Alsace-Lorraine
Jews and the synagogue was destroyed. In 1948, Obernai's Jews restored their
synagogue. In 1970, there were 70 Jews.
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